ASIEN/PAKISTAN - Muslime, Christen und Hindus sind sich einig: „Der Mord an Bhatti ist ein Mord an der Menschlichkeit“

Freitag, 18 März 2011

Lahore (Fidesdienst) – Christen in Pakistan bezeichnen die Nachricht als „ermutigend“: muslimische teile der Zivilgesellschaft und auch einzelne Gläubige verurteilen den Mord an Minister Shahbaz Bhatti öffentlich und fordern, dass die Täter nicht straflos bleiben. Dabei fordern sie die Bekämpfung des islamischen Extremismus und die Förderung des harmonischen Zusammenlebens der Religionen. Diese Positionen vertraten die Teilnehmer einer Kundgebung in Lahore am 17. März, zu der die muslimische Nichtregierungsorganisation „Minhaj-ul Ouran International“ mit Sitz in Lahore und Niederlassungen in 100 Ländern in aller Welt aufrief. Die Organisation Setzt sich für die Förderung eines modernen Islam und den interreligiösen Dialog ein und versammelte bei der Kundgebung Muslime, Christen und Mitglieder anderer religiöser Minderheiten, die gemeinsame den Mord an Minister Bhatti verurteilten und von der Regierung dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der sich im Land immer mehr verbreitenden radikalislamischen Gruppen forderten.
Wie Beobachter dem Fidesdienst mitteilen betonte der Koordinator der Abteilung für interreligiöse Beziehungen der Nichtregierungsorganisation. G.M. Mali, dass „das ganze Land nach dem Mord an Bhatti erschüttert ist“. „Der Islam ist eine Religion des Friedens und erlaubt niemandem unschuldige Menschen zu ermorden“, fügt er hinzu. „Diejenigen, die dieses Verbrachen begangen haben, haben nicht das Recht sich als Muslime zu bezeichnen“. Regierung und Polizei sollten deshalb ohne Verzögerungen bei den Ermittlungen fortfahren und die Verantwortlichen festnehmen. Pakistaner aller Religionen, so Malik, wünschten, dass diese Killer bei ihren Plan, das Land zu destabilisieren und zunehmend unsicher zu machen keinen Erfolg haben werden.
Hafiz Ghulam Farid, der Leiter der Abteilung, betont: „Der Mord an Bhatti war nicht nur ein Mord an einer Einzelperson, sondern an der ganzen Menschheit“. In diesem Zusammenhang erklärte er sich in seiner Eigenschaft als Muslim solidarisch mit den an der Kundgebung teilnehmenden Christen und Vertreter anderer religiöser Minderheiten.
Unterdessen kündigte die Regierung an, man habe einen weiteren Mann festgenommen, gegen den der Verdacht bestehe am Mord an Bhatti beteiligt gewesen zu sein. Die Christen in Pakistan hoffen, dass dies ein Fortschritt auf der Suche nach der Wahrheit und den Verantwortlichen im Zusammenhang mit dem Mord an dem Minister sein wird. (PA) (Fidesdienst, 18/03/2011)


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