ASIEN/PAKISTAN - Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ fordert „mehr Engagement bei den Ermittlungen auf der Suche nach den Mandanten des Mordes an Bhatti“

Freitag, 11 März 2011

Lahore (Fides) – Der Mord an Minister Shahbaz Bhatti ist ein Mord, dessen Täter noch nicht bekannt sind, über dessen Mandanten jedoch kein Zweifel besteht, so die Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ der Pakistanischen Bischofskonferenz: „Es handelt sich um extremistische Gruppen, die den Hass und die Intoleranz in der Gesellschaft schüren. Wir erwarten, dass alle Institutionen, die Regierung, dir Justiz, die Polizei, sich gemeinsam dieser Herausforderung stellen: jene Kräfte, die an das Recht, den Frieden, die Gerechtigkeit, die Freiheit glauben und Extremismus, Gewalt, Diskriminierung und Tod ablehnen. Wie viele Gerechte werden noch sterben müssen, bevor in diesem Land etwas geschieht, um dieses Problem zu überwinden?“, so der Sekretär der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, Peter Jacob, im Gespräch mit dem Fidesdienst, während die Ermittlungen im Fall Bhatti noch am Anfang stehen.
Die Polizei verfolgt verschiedene Spuren und befragt Zeugen und Verdächtige, darunter auch der Fahrer des Minderheitenministers Bhatti, Sher Gul, dem es bei dem Attentat gelang, das Fahrzeug zu verlassen und dadurch unverletzt zu bleiben. Die Ermittler versuchen auch mit den Angehörigen Bhattis zusammenzuarbeiten und zu verstehen, ob es in den Tagen vor dem Mord Anzeichen gegeben hat, die für die Ermittlungen nützlich sein könnten. Es ist bisher bekannt, dass das Tatfahrzeug, ein Auto der Marke Suzuki, nicht gestohlen war, weshalb es also bereits in der Umgebung des Tatortes geparkt worden sein könnte. Es wurde auch die Vermutung laut, dass Bhatti „wegen persönlichen Feindseligkeiten“ ermordet worden sein könnte, dies weist Jacob jedoch als „unqualifizierte Propaganda“ ab.
Weite Sektoren der Gesellschaft fordern die Schaffung einer „Ermittlungskommission“, doch Jacob zweifelt an deren Nützlichkeit und erinnert daran, dass andere Kommissionen dieser Art in der Vergangenheit – wie zum Beispiel im Fall Banazier Bhutto – keine weiteren Ergebnisse brachten. Die Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ fordert deshalb „Engagement und Transparenz bei den Ermittlungen, damit wir dem Gedenken eines Mannes, der sich für Dialog und Glauben einsetzte und das Leben für ein besseres Pakistan hingegeben hat, gerecht werden. (PA) (Fidesdienst, 11/03/2011)


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