ASIEN/PAKISTAN - Asia Bibi erinnert an den Minister Bhatti: Es sind dringend Schutzmaßnahmen für religiösen Minderheiten erforderlich

Dienstag, 8 März 2011

Lahore (Fidesdienst) – Asia Bibi, die sich im Gefängnis von Sheikhupura zu ihrem eigenen Schutz in einer Isolationszelle aufhält, betont ihr „Beileid und ihre Sorge im Hinblick auf den Tod des Ministers Shahbaz Bhatti“. Dies Teilt der Anwalt der auf der Grundalge des Blasphemieparagraphen zum Tode verurteilten Christin dem Fidesdienst mit. Asia bedauert den Tod eines Menschen der sich wie „der Gouverneur Tasseer öffentlich für sie eingesetzt hat und dafür mit dem Leben bezahlen musste.“. Der Anwalt, der im Auftrag der „Masihi Foundation“ Rechtsbeistand leistet betont im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Asia sagt, das mit Bhatti ein Teil ihrer Hoffnung begraben wurde. Doch andere Dinge lassen sie weiter hoffen: darunter auch die Solidarität der Christen in Pakistan und in aller Welt und vor allem auch die Besuche ihrer Kinder, die nach Überwindung zahlreicher bürokratischer Hindernisse seit einigen Tagen möglich sind“.
Asia sei verängstigt, so ihr Anwalt, da nicht ausgeschlossen ist, dass auch sie Opfer radikalislamischer Gruppen wird: In der Umgebung des Gefängnisses seien Plakate mit den Fotos von Taseer und Bhatti und der Aufschrift: „Wer wird der Nächste sein?“ aufgetaucht.
Die Anwälte betonten auch, dass angesichts der derzeitigen Lage Umsicht und Geduld im Hinblick auf ein mögliches Berufungsverfahren in der Causa Asia Bibi notwendig seien und betonten zusammen mit vielen anderen Anwälten in Punjab, dass die Rechte der religiösen Minderheiten und der „Rechtsstaat“ als solcher geschützt werden müssen.
Die „Christian Lawyers Association in Pakistan“ (CLAP) lud unterdessen gestern zu einer öffentlichen Kundgebung in Lahore ein, wo die Anwälte vor dem Obersten Gericht und dem Parlament von Punjab demonstrierten. An der Kundgebung nahm auch die Vorsitzende des Vereins der Anwälte beim Obersten Gericht, Frau Asma Jahangir teil.
Wie der Vorsitzende von CLAP, Akbar Munawar Durrani, bezeichnete in diesem Zusammenhang den Mord an Bhatti als tragischen Beweis dafür, dass Terrorismus und Extremismus das Land beherrschen und forderte: die Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze, das Verbot von Veröffentlichungen, die Hass gegen religiöse Minderheiten schüren, die strafrechtliche Verfolgung radikalislamischer Gruppen, die zum Anschlägen auf religiöse Minderheiten aufrufen.
„Es ist offensichtlich, dass der Ursprung der Verfolgung das Blasphemiegesetz ist: wir werden weiterhin dessen Abschaffung fordern“, so das „Center for Legal Aid, Assitance and Settlement“ (CLAAS) mit Sitz in London, das sich für unschuldige Opfer des Blasphemiegesetzes in Pakistan einsetzt. (PA) (Fidesdienst, 08/03/2011)


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