VATIKAN - Kardinal Tauran: „Shahbaz Bhatti erinnert uns an die wahre Hoffnung, die das Kreuz uns schenkt“

Montag, 7 März 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Wir danken Gott dafür, dass er uns einen wahren Märtyrer als Weggefährten geschenkt hat, einen Zeugen des christlichen Glaubens, der zu ‚Worten’ und ‚Taten’ fähig war. Shahbaz Bhatti erinnert uns daran, dass das Kreuz uns wahre Hoffnung schenkt: das Kreuz spornt uns an, das Leben für die Mitmenschen hinzugeben“, so der Präsident des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, bei dem Trauergottesdienst für den pakistanischen Minister Bhatti, der am 2. März in Islamabad ermordet wurde. Der Gottesdienst fand auf Initiative des Vereins der pakistanischen Christen in Italien am Sonntag, den 5. März, im Päpstlichen Apostel-Petrus-Kolleg im Vatikan statt (vgl. Fidesdienst vom 04/03/2011). Es nahmen zahlreiche Priester, Seminaristen, Schwestern und Laiengläubige der pakistanischen Auslandsgemeine in Rom teil.
In seiner Predigt erinnerte der Kardinal daran, dass Christsein stets auch bedeute eine Wahl zu treffen „zwischen Licht und Finsternis, zwischen Glauben und Gesetz, zwischen leben und Tod zwischen dem von Jesus offenbarten Gott und dem menschlichen Wissen, zwischen Dienen und Herrschen“. Shahabaz Bhatti habe sich in seinem „leuchtenden Leben“ für „Christus als Erlöser entschieden, für die Kirche als Mutter und jeden Menschen als Bruder. Sein Leben war wird ein Leben sein, das geopfert wurde, ein Opfer für Gott. So wie er es selbst gewünscht hat, finden wir ihn zu Füßen des Kreuzes“.
Der Kardinal zitierte in diesem Zusammenhang auch einen Satz aus dem geistlichen Erbe des Ministers: „Ich strebe nicht nach Machtpositionen, ich wünsche mir nur einen Platz zu Füßen Jesu“ und er lud die Gemeinschaft auf, „sich von unserem Freund, dem Minister Shahbaz Bhatti, an der Hand nehmen zu lassen“ und ihm „bis zum Kreuze Jesu zu folgen“.
„Wir müssen Gott danken, dass er uns einen wahren Märtyrer als Weggefährten geschenkt hat, einen Zeugen des christlichen Glaubens, der zu ‚Worten’ und ‚Taten fähig war. Shahbaz Bhatti erinnert uns daran, dass das Kreuz uns wahre Hoffnung schenkt: das Kreuz spornt uns an, das Leben für die Mitmenschen hinzugeben.“, so der Kardinal weiter, „Das Kreuz erinnert uns daran, dass Liebe stärker ist als Hass. Das Kreutz bedeutet, dass Gott immer größer ist als wir Menschen, und vor allem, dass das Leben stärker ist als der Tod“.
Der Kardinal erinnerte auch ein seinen Besuch in Pakistan im November 2010 und daran, dass der Minister ihm bereits damals im Vertrauen gesagt hatte: „Ich weiß, dass sie mich umbringen werden. Doch ich werde mein Leben für Christus und den interreligiösen Dialog hingeben“.
Abschließend zitierte Kardinal Tauran aus der Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Weltfriedenstag 2011 in der der Papst die Leader der großen Weltreligionen und die Verantwortlichen der Nationen aufruft, „ihr Bemühen um die Förderung und den Schutz der Religionsfreiheit erneuern, insbesondere um die Verteidigung der religiösen Minderheiten“ zu erneuern.
Auch der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, der mit einer Delegation bei der Trauerfeier vertreten war, sprach der katholischen Gemeinschaft in Pakistan sein Beileid aus und bat die pakistanische Regierung um der Verfolgung der Täter des Mordes, um Schutz für religiöse Minderheiten sowie Engagement für die Achtung der Menschenrechte, der Religionsfreiheit und des Rechtsstaats in Pakistan. (PA) (Fidesdienst, 07/03/2011)


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