ASIEN/PAKISTAN - Das Erbe des Ministers für Minderheiten Shahbaz Bhatti: Dialog, Mitgefühl, Religionsfreiheit

Samstag, 5 März 2011

Multan (Fidesdienst) – „Es war ein großer Verlust, doch wir Christen in Pakistan werden versuchen, den Tod von Shahbaz Bhatti in eine Prophezeiung der Auferstehung zu verwandeln. Wir trauern aber wir haben auch Hoffnung: Bhatti hat sein Leben für seinen Glauben hingegeben, dies ist für die Kirche nichts Neues und wir wissen, dass sein Opfer für uns reiche Früchte bringen wird“, so Bischof Andrew Francis von Multan (in Punjab) zum Fidesdienst. Bischof Francis ist Präsident der bischöflichen Kommission für interreligiösen Dialog in Pakistan.
Bischof Francis erinnert im Gespräch mit dem Fidesdienst an das Erbe des ermordeten Ministers: „Er war ein Mann, der sein Leben der Verbreitung der im Evangelium verankerten Werte gewidmet hat. Er setzte sich für Mitgefühl, Einheit und das Augenmerk für Randgruppen ein. Dies ist der Ausgangspunkt für unser Engagement. Wir sind berufen, mit allen Menschen zu fühlen, unabhängig von deren Glauben, Rasse und Kultur und dies gilt insbesondere in Momenten, in denen Menschen bedürftig sind (wie bei der jüngsten Flutkatastrophe). Wir müssen Zeichen der Geschwisterlichkeit setzen“.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist nach Ansicht des Bischofs der Dialog: „Es ist unsere Aufgabe, im Gedenken an Bhatti, unermüdlich den Dialog als Instrument des gegenseitigen Kennenlernens und er gegenseitigen Wertschätzung zu nutzen, damit Frieden entsteht. In Pakistan geht es hierbei vor allem um den islamisch-christlichen Dialog. Dazu sind wir berufen und dies ist unsere Botschaft für unser Land, damit ein harmonisches Zusammenleben und Einheit in Pakistan möglich ist.“
„Das Erbe des Ministers verpflichtet uns zudem zum Einsatz für Religionsfreiheit, für Ausdrucks- und Gewissensfreiheit“, so der Bischof weiter, „Bhatti inspirierte sich an den Worten des Papstes, dessen Segen er persönlich erhalten hatte. Er wusste um die Bedeutung dieser Werte. Wir werden uns auch in Zukunft auf allen Ebenen dafür engagieren.“
„Bhatti“, so der Bischof abschließend, „lehrt uns auch, dass man mit der Regierung und den zivilen Behörden des Landes auf fruchtbare Weise zum Wohl des Landes zusammenarbeiten kann Wenn wir auf das Leben von Bhatti zurückblicken, dann macht uns das Mut zu mehr Engagement, zu einer lebendigen Treue zum Evangelium, zum Papst und zur Kirche“. (PA) (Fidesdienst, 05/03/2011)


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