ASIEN/PAKISTAN - Missionar: Bhatti wurde wegen „religiösen Hasses“ ermordet, der oft schon an staatlichen Schulen entsteht

Donnerstag, 3 März 2011

Karachi (Fidesdienst) – Shahbaz Bhatti wurde ermordet, weil er „ein Christ, ein Ungläubiger war, der sich der Blasphemie schuldig gemacht hatte“. Der Mord an dem Minister ist Teil eines „Religionskriegs, der alle beseitigen soll, die sich für eine Änderung der Blasphemieparagraphen einsetzen“. Dies steht nach Angaben von einheimischen Beobachtern auf Flugblättern geschrieben mit denen sich die Täter zum Mord an dem pakistanischen Minderheitenminister bekennen. Die von der Gruppe „Tehrik-i-Taliban-Punjab“ unterzeichneten Flugblätter wurden am Tatort hinterlassen.
Dies zeige, dass „der Minister Bhatti wegen „religiösen Hasses“ ermordet wurde, so P. Robert McCulloch, von der Gesellschaft vom heiligen Kolumban zum Fidesdienst. Der Missionar ist seit 30 Jahren in Pakistan tätig und kennt die Familie des Ministers persönlich. „Mörder, die im Namen der Religion handeln haben einen weiteren erschreckenden Fortschritt gemacht. Alle, die sich für die Reform des Blasphemiegesetzes engagieren sind damit in Lebensgefahr“, so der Missionar.
Morde mit religiösem Hintergrund, so P. McCulloch, werden von radikalislamischen Gruppen in Pakistan als Handlungen bezeichnet, „die Allah gefallen und das sofortige Heil garantieren“. Solche Aussagen sollten in einem zivilen Staat verboten sein: „Wie viele Tote wird es noch geben müssen, bis die Behörden des Staates und die gemäßigten Muslime Position beziehen und wirksame Maßnahmen gegen eine derart barbarische und perverse Instrumentalisierung der Religion ergreifen?“, fragt sich der Missionar mit einer gewissen Verbitterung.
„Religiöser Hass wird zum Teil auch in staatlichen Schulen in Pakistan vermittelt“, so P. Robert weiter. Eine solche Mentalität kann in einem Bildungswesen entstehen, das „falsche Werte vermittelt“. „Die falsche Darstellung von Ereignissen in Schulbüchern ist die Quelle extremistischer Tendenzen, die verheerende Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.“
„Hauptursache des Werteverfalls und der politischen Manipulation der Religion in Pakistan - die eine ‚legalisierte Verfolgung’ von Asia Bibi und den Mord an Bhatti rechtfertigt – ist eine schlechte Erziehung, die unter der Diktatur des Generals Zia-ul-Haq in den 80er Jahren eingeführt wurde und von den pakistanischen Regierungen bis heute nicht geändert wurde“, so der Missionar abschließend. (PA) (Fidesdienst, 03/03/2011)


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