ASIEN/PAKISTAN - Bischöfe zum Mord am Minderheitenminister Bhatti: „Ein tragischer Beweis für die Intoleranz in unserem Land“

Mittwoch, 2 März 2011

Lahore (Fidesdienst) – „Wir verurteilen den Mord an dem katholischen Minderheitenminister Shabaz Bhatti. Wir sind zutiefst traurig und bedauern diese Geste, die das Leben missachtet. Es handelt sich um einen perfekten und tragischen Beweis für die Unhaltbarkeit des Klimas der Intoleranz, die in unserem Land herrscht und dafür, dass wir dieses Thema entschlossen angehen müssen, damit diese Situation der vorherrschenden Gewalt endlich ein Ende findet“, so der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore, zum Fidesdienst in einem Kommentar zum Tod von Shahbaz Bhatti, der heute Morgen in Islamabad von einem Killerkommando ermordet wurde.
Die Bischöfe werden in kürze eine offizielle Stellungnahme veröffentlichen und planen eine Notsitzung zur Einschätzung der Lage, bei der auch Strategien für das künftige Vorgehen erörtert werden sollen. Auf der einen Seite sollen Gläubige, Religionsvertreter und alle, die sich für den Schutz der Menschenrechte und die Revision des Blasphemiegesetzes engagieren, geschützt werden. Auf der anderen Seite möchte man die Öffentlichkeit und die internationale Staatengemeinschaft „wachrütteln“ und um Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus bitten.
Diese Position vertritt auch der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Joseph Coutts von Faisalabad: „Der Mord an Minister Bhatti ist eine immense Tragödie, nicht nur für die Christen in Pakistan, sondern für das ganze Land, denn es handelt sich um einen Minister der pakistanischen Regierung. Vor wenig mehr als einem Monat wurde der muslimische Gouverneur von Punjab ermordet, heute ist es Bhatti. Wir sind alarmiert: es ist ein Zeichen dafür, dass Fanatiker es unterschiedslos auf alle abgesehen haben, die sich für Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen.“
Bhatti stammte aus dem Dorf Khushpur in der Diözese Faisalabad. Bischof Coutts erinnert mit folgenden Worten an ihn: „Er war ein authentischer, transparenter und äußerst mutiger Mensch. Ich habe ihn sehr geschätzt. Er wusste, dass er sich in Gefahr befand, und schreckte trotzdem vor nichts zurück. Das ganze Dorf Khushpur trauert um ihn. Wir werden alle für ihn beten.“ (PA) (Fidesdienst, 02/03/2011)


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