AMERIKA/MEXIKO - Bischof Arizmendi Esquivel: „Wir müssen die Vereinbarungen von San Andres weiterentwickeln“

Donnerstag, 17 Februar 2011

San Cristobal de las Casas (Fidesdienst) – Bischof Felipe Arizmendi Esquivel von San Cristobal de las Casas wünscht sich eine Weiterentwicklung der Vereinbarungen von San Andres Larrainzar. Es handele sich dabei um Probleme, die nicht „vernachlässigt“ werden dürfen, wenn es um den Dialog und eine Reform zugunsten der Indios gehe. In einem Interview mit der mexikanischen Nachrichtenagentur Notimex anlässlich des Jahrestages der Unterzeichnung der Verträge in der Stadt San Andres Larrainzar im Jahr 1996 erklärte der Bischof, er sei bedauernswert, dass bisher keine weiteren Fortschritte gemacht wurden.
„Es handelt sich um eine Frage, die nicht einfach eingefroren werden dar, sondern wir müssen die Verträge als Ausgangspunkt für weitere Aktualisierungen betrachten; wir dürfen uns nicht dem Glauben hingeben, dass sie in ihrer ursprünglichen Form auch in Zukunft umsetzbar sein werden“, so Bischof Arizmendi Esquivel. In diesem Sinn wandte er sich an alle beteiligten Parteien und politischen Lager, dazu Stellung zu nehmen. Wichtig sei dabei, dass anerkannt werde, dass die Indios auf der Grundlage ihrer Geschichte, ihrer Kultur und ihre besonderen Lebensbedingungen spezifische Ansprüche erheben können.
Bereits in der Vergangenheit hatte sich der Bischof von San Cristobal de las Casas (vgl. Fidesdienst vom 24. April 2010) zu den Vereinbarungen von San Andres geäußert. In Mexiko leben derzeit rund 12 Millionen Indios mit 56 anerkannten Volksgruppen, deren Identität und Überleben gefährdet sind. Oft werden sie auch heute noch Opfer von Rassismus und haben weder Anspruch auf gewisse Rechte noch Zugang zum Gesundheits- und Bildungswesen. (CE) (Fidesdienst, 17/02/2011)


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