ASIEN/INDIEN - Kirche fordert Kommission zur Beobachtung der Lage der indischen Christen

Mittwoch, 9 Februar 2011

New Delhi (Fidesdienst) – Die katholische Kirche in Indien fordert von der Regierung des Landes die Schaffung einer Sonderkommission zur Beobachtung der Zahl der Christen des Landes, deren Lebensbedingungen in der Gesellschaft und der Probleme, mit denen sich Christen in Indien konfrontiert sehen. Die Kommission soll nach dem Vorbild der „Sachar-Kommission“ gebildet werden, die nach dem Richter Rajindar Sachar benannt ist, der die Kommission leitete. Die Kommission Sachar wurde 2006 unter Premierminister Manmohan Singh geschaffen und beobachtet die Lage der muslimischen Gläubigen in Indien.
Die Forderung nach der Einrichtung einer Beobachtungskommission wird vor allem auch von Erzbischof Vincent Concessao von Delhi unterstützt und von anderen christlichen Religionsvertretern und Organisationen, darunter auch der All Indien Christian Council (AICC) vorangetrieben, die im Rahmen einer Unterschriftensammlung die Einrichtung einer solchen Kommission verlangen. In den kommenden Tagen wird der AICC zudem ein Memorandum mit einer entsprechenden Anfrage bei der Kommission für Minderheiten der Indischen Regierung und beim Büro des indischen Premierministers einreichen.
„Wir wollen, dass die Regierung sich darüber klar wird, dass Christen in Indien Eine Randgruppe der Gesellschaft sind und oft in Armut leben und keinen Zugang zu Grundbesitz oder Bildungsmöglichkeiten haben, so wie dies die Sachar-Kommission im Falle der Muslime festgestellt hat“, so der AICC in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. Die Christen wünschen sich, dass bei der Regierung vor allem auch ein Bewusstsein im Hinblick auf die schwierigen Lebensbedingungen der Christen unter den Dalit entsteht, insbesondere in Staaten, wie Orissa und Gujarat. „Die christlichen Dalit werden ganz offensichtlich diskriminiert, so die Organisation, die fordern, dass die Fragen der Entwicklung und des Schutzes christlicher Minderheiten in Indien in die Agenda der Zentralregierung aufgenommen werden. (PA) (Fidesdienst, 09/02/2011)


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