ASIEN/INDIEN - Religionsgemeinschaften engagieren sich für Frieden und Zusammenleben: Der Bischof einer südindischen Diözese besuchte in sieben Jahren 3.000 christliche, hinduistische und muslimische Familien

Dienstag, 21 September 2004

Pondicherry (Fidesdienst) - Das Schaffen freundschaftlicher Beziehungen, die auf gegenseitigem Kennenlernen und Respekt gründen, waren stets die tragende Idee seines Bischofsamtes: Aus diesem Grund investierte Erzbischof Anthony Anandarayar von Pondicherry Cuddalore (Hauptstadt des südindischen Staates Tamil Nadu) viel Zeit und Energie in die Besuche bei den in seinem Erzbistum lebenden Familien. Dabei besuchte er vor allem katholische Familien, mit denen er vor allem über die Wichtigkeit eines authentischen christlichen Lebensstils sprach, der vor allem in den Familien beginnen sollte, die für die Kinder eine Wiege des Glaubens ist. Doch er besuchte auch viele hinduistische und muslimische Familien, denen er vor allem eine Botschaft des Friedens und der Freundschaft überbringen wollte. Durch ein freundliches Lächeln und die Bereitschaft zum Dialog, versuchte er mitzuteilen, dass alle Religionsgemeinschaften gemeinsam zum Wohl des Landes beitragen sollten.
Auf diese Weise besuchte der Erzbischof im Laufe der vergangenen sieben Jahre insgesamt 3.000 Familien. Im Gespräch mit dem Fidesdienst erzählt er von einem Muslim, der ihn mit der Bitte für seine kranke Frau zu beten, zu sich nach Hause eingeladen hatte: „Ich habe zunächst bei der Frau gebetet, doch er bat mich, seiner Frau die Hände aufzulegen. Denn er dachte, dass die heilenden Hände Jesu auch durch meine Hände wirken könnten. Bei meinen Besuchen wurde ich stets herzlich empfangen und oft waren es Momente der Gnade“.
In seinem Amt als Erzbischof setzte sich Anthony Anandarayar auch für das Entstehen christlicher Basisgemeinschaften ein, die die Evangelisierungsarbeit an der Basis fortsetzen und damit unter der Bevölkerung zum Entstehen einer Kultur des Dialogs und des Friedens beitragen. (PA) (Fidesdienst, 21/09/2004 - 24 Zeilen, 287 Worte)


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