ASIEN/MYANMAR - In ländlichen Gebieten gibt es nur 23 Mitarbeiter des Gesundheitswesens je 10.000 Einwohner: viele Ärzte ziehen Kliniken und Krankenhäuser in Städten vor oder wandern aus

Dienstag, 1 Februar 2011

Yangon (Fidesdienst) – In Bangkok ging vor kurzem das zweite Forum der Weltgesundheitsorganisation zu den menschlichen Ressourcen im Gesundheitswesen zu Ende, bei dem sich die Experten auch mit der Entwicklung von Strategien befassten, die Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes dazu bewegen sollen, auch in abgelegenen Gebieten tätig zu sein.
Myanmar gehört zu den 57 Ländern der Welt, in denen ein Notstand herrscht, was die Verfügbarkeit von medizinischem Personal anbelangt. Gegenwärtig gibt es im Land durchschnittlich weniger als 23 Mitarbeiter des Gesundheitswesens je 10.000 Menschen, die Mindestanzahl, damit 80% der Geburten und Impfungen garantiert werden können.
In den ländlichen Gebieten, wo 70% der 58 Millionen Einwohner des Landes leben, fehlen auch die grundlegenden Strukturen des Gesundheitswesens. Patienten sind oft tagelang unterwegs, wenn sie Krankenhäuser oder Kliniken erreichen wollen, die es nur in den Städten gibt. Wie aus den Statistiken des Gesundheitsministeriums hervorgeht, gab es insgesamt 1.504 Kliniken für 65.000 Dörfer. Um diesem Notstand entgegenzuwirken, bieten viele internationale Hilfswerke, die im Gesundheitsbereich tätig sind, kostenlose medizinische Versorgung an, doch auch hier übertrifft die Nachfrage das Angebot.
Insgesamt gibt es in Myanmar rund 13 Ärzte/Geburtshelfer je 10.000 Einwohner. Nach Angaben der Regierung waren 2010 insgesamt 26.000 Ärzte im Land tätig, hinzukommen 23.800 Krankenpfleger und 19.000 Hebammen. In Myanmar studieren an 14 staatlichen Universitäten 3.780 Studenten an den verschiedenen medizinischen Fakultäten. Diese Studenten stammen aus wohlhabenden Familien, die in den Städten leben, und sind meistens nicht dazu bereit, ihren späteren Beruf in ländlichen Gebieten auszuüben. Die Gehälter in den ländlichen Regionen sind niedriger, weshalb die meisten Mitarbeiter des Gesundheitswesens es vorziehen, in den Städten zu arbeiten, wo Krankenhäuser und private Kliniken höhere Gehälter zahlen, oder wandern aus. Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in ländlichen Gebieten, doch es arbeiten dort nur 38% der Krankenpfleger und 25% der Ärzte. (AP) (Fidesdienst, 01/02/2011)


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