ASIEN/PAKISTAN - Asienexperte von Caritas Internationalis:„Für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe wird man Jahre benötigen und Christen befinden sich in größten Schwierigkeiten“

Samstag, 29 Januar 2011

Lahore (Fidesdienst) – „Die Situation ist für Tausende Familien äußerst schwierig und für den Wiederaufbau wird man Jahre benötigen. Die Christen und andere religiöse Minderheiten im Land befinden sich in größten Schwierigkeiten und haben nur schwer Zugang zu Hilfsmitteln“, so der Leiter der Asienabteilung bei Caritas Internationalis, Pfarrer Bonnie Mendes. Der pakistanische Geistliche zieht Bilanz über die Hilfsprogramme der der vergangenen sechs Monate nach der Flutkatastrophe in Pakistan.
„Die Menschen befinden sich immer noch in einer akuten Notlage. Über 170.000 Flüchtlinge halten sich derzeit in Aufnahmecamps auf und einige Gebiete sind immer noch überflutet. Diejenigen, die nach Hause zurückgekehrt sind, sehen sich mit Armut und Krankheiten konfrontiert; es werden weitere Hilfen für das alltägliche Überleben benötigt, denn sowohl Wohnungen als auch Felder wurden verwüstet. Dringend notwendig ist der Bau von Wohnungen für die Bürger und die Regierung hat sich für einen finanziellen Zuschuss entschieden“. Viele Beobachter berichten jedoch von Korruptionsproblemen bei der Zuteilung, „die oft die Verteilung von Hilfsmitteln behindert“. Außerdem ist vor allem „für Christen und andere religiöse Minderheiten der Zugang zu den Hilfsmitteln für den Wiederaufbau besonders schwierig“.
„Im Rahmen der Programme der lokalen Caritaszentralen, die mit Caritas Internationalis zusammenarbeiten“, so Pfarrer Mendes weiter, „wurden Hilfsmittel in Höhe von über 20 Millionen Doller zur Verfügung gestellt, die vor allem in folgenden Bereichen eingesetzt wurden: Einrichtung von Zeltlagern, Gesundheitsversorgung und Überlebenshilfe. In über 130 Gemeinden hat die Caritas den Wiederaufbau von Infrastrukturen, wie Straßen und Bewässerungsanlagen.“
Einen wichtigen Beitrag leisten nach Angaben des Beauftragten von Caritas Internationalis auch die verschiedenen Hilfsprogramme religiöser Orden, darunter Jesuiten, Franziskaner, Salesianer von Don Bosco und La-Salle-Brüder, die sich aktiv Hilfsmaßnahmen unter Christen und Muslimen einsetzen.
Die Flutkatastrophe begann im August 2010 und suchte vor allem die Provinzen Khyber Pakhtunkhwa, Sindh, Punjab und Balochistan heim. Insgesamt sind 20 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Die Vereinten Nationen lancierten einen Spendenaufruf im Umfang von 2 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau, von denen bisher jedoch nur 1,2 Milliarden (56%) gesammelt werden konnte. (PA) (Fidesdienst, 29/01/2011)


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