ASIEN/PHILIPPINEN - Journalist und Menschenrechtsaktivist ermordet: Bestürzung im ganzen Land

Dienstag, 25 Januar 2011

Manila (Fidesdienst) – Der Journalist und Menschenrechtsaktivist Gerry Ortega wurde am 24. Januar in Puerto Princesa auf der Insel Palawan erschossen. Es handelt sich um den 142. Journalisten, der in vergangenen 25 Jahren auf den Philippinen auf gewaltsame Weise ums Leben kam, und er ist ein weiteres Opfer willkürlicher Hinrichtungen, zu denen es seit Jahrzehnten im Land immer wieder kommt. Erst vor wenigen Tagen hatten die philippinischen Bischöfe vor der Zunahme von Kriminalität und Gewalt gewarnt, die vor allem Journalisten, Ordensleute, Menschenrechtsaktivisten, Gewerkschaftsvertreter, Anwälte und Menschen betrifft, die sich für die Rechte armer und ausgegrenzter Menschen einsetzen (vgl. Fidesdienst, 20. Januar 2011).
Ortega war Mitglied des Ausschusses für den Erhalt der Insel Palwan und den Schutz der indigenen Völker auf Palawan. Als Gesprächspartner lud er in seine Radiosendungen oft Missionare, Vertreter von christlichen Gemeinden und Nichtregierungsorganisationen oder Umweltschützer ein, die sich in einer Initiative zum Schutz einer der schönsten Inseln des philippinischen Archipels zusammengeschlossen hatten: auf Palawan ist die Natur durch umfassende Projekte zum Abbau von Bodenschätzen gefährdet, die von der Zentral- und von der Provinzregierung genehmigt wurden.
Auf Palawan leben verschiedene indigene Völker, darunter Tagbanua, Palawanon, Tau’t Bato, Molbog und Batak, die meist in kleinen Dorfgemeinschaften in den Bergregionen oder an der Küste leben und sich von Fischfang und Landwirtschaft ernähren. „In diesem Moment ist die Insel stark gefährdet: es wurde mit dem Bau von Straßen begonnen und bald werden die multinationalen Unternehmen MacroAsia und Celestial die von ihnen betrieben Bergwerke eröffnen“, warnte der Ausschuss zum Schutz der Insel vor kurzem.
Auf der Grundlage von Absprachen mit der Regierung in Manila wird MacroAsia mit dem Abbau der Bodenschätze in einer Region beginnen, die seit jeher auf der Grundlage des Konzepts der „ancestral domain“ von den indigenen Völkern bewohnt werden, von denen einige bisher nur wenig Kontakt zu Außenwelt hatten. Ihr Überleben ist damit ernsthaft gefährdet.
Im Zusammenhang mit dem Mord an Ortega forderte der Ausschuss erneut die Aufhebung des „Mining Act“ des Jahres 1995, der „für die indigenen Völker auf den Philippinen verheerende Auswirkungen hat“. (PA) (Fidesdienst, 25/01/2011)


Teilen: