ASIEN/PAKISTAN - Am 30. Januar lädt die Pakistanische Bischofskonferenz zum Gebet für den Frieden im Land ein

Dienstag, 25 Januar 2011

Lahore (Fidesdiesnt) – Angesichts der Polarisierung und der Spaltung im Land, die immer wieder zu Gewalt führen und um einer Instrumentalisierung der Religion durch radikalislamische Gruppen entgegenzuwirken, lädt die katholische Kirche in Pakistan zum Gebet für den Frieden ein. Wie die Pakistanische Bischofskonferenz dem Fidesdienst mitteilt, soll das Gebet mit ökumenischem und interreligiösem Charakter am 30. Januar stattfinden.
Wie aus einer vom Vorsitzenden der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldhana von Lahore, veröffentlichten Verlautbarung hervorgeht sind die anderen christlichen Konfessionen, sowie Vertreter anderer Religionen und alle Menschen guten Willens eingeladen, die an den Frieden glauben und ihn als „höchstes Gut Pakistans betrachten, das geschützt werden muss“.
Im Rahmen der Gebets- und Fastenaktion sollen die Teilnehmer Gott um das Geschenk des Friedens bitten und damit insbesondere die christliche Botschaft „der Einheit, der Versöhnung und des Friedens“ unterstreichen, wie der Medienbeauftragte der Bischofskonferenz, Pfarrer John Shakir Nadeem, dem Fidesdienst mitteilt, der auch darauf hinweist, dass in allen Pfarreien und christlichen Instituten des Landes die Gläubigen bereits zur aktiven Teilnahme an der Aktion eingeladen wurden.
Die Aktion am 30. Januar versteht sich als friedliche Antwort auf den Aufruf „radikalislamischer Gruppen zur Gewalt im Zusammenhang mit der Debatte um die Abschaffung des umstrittenen Blasphemiegesetzes“. Ebenfalls für den 30. Januar kündigten muslimische Bewegungen eine Kundgebung an: „Die Christen wollen nicht auf eine Provokation reagieren, sondern durch das Gebet und das Fasten, die Schwierigkeiten, in denen sich das Land heute befindet, in die Hände Gottes legen“.
Die Lage im Land ist angespannt, so P. Nadeem, „und zwar auf allen Ebenen: weite Teile der Bevölkerung leiden unter Armut; Fanatismus breitete sich immer weiter aus; politische Parteien der Regierung und der Opposition scheinen zunehmend im eigenen Interesse zu handeln und das Gemeinwohl zu vernachlässigen“. In einem solchen Kontext „werden christliche Minderheiten Opfer von Diskriminierung und Ausgrenzung“. Was den Blasphemieparagraphen anbelangt, „ist angesichts der Spannungen im Land eine Abschaffung oder Revision eher unwahrscheinlich. Doch es sollten zumindest neue Gesetze verabschiedet werden, die einen Missbrauch verhindern“, so der Geistliche abschließend. (PA) (Fidesdienst, 25/01/2011)


Teilen: