VATIKAN - Hintergrund - Millionen Kinder in aller Welt leiden unter Armut, Krankheit und Ausgrenzung

Mittwoch, 5 Januar 2011

Rom (Fidesdienst) – Obschon seit der Verabschiedung der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen bereits mehr als 20 Jahre vergangen sind, gibt es immer noch Millionen Kinder, die unter Armut, Krankheit und Ausgrenzung leiden. In aller Welt gibt es 2,1 Milliarden Kinder, rund 35% der Weltbevölkerung. Jedes Jahr kommen rund 129 Millionen Kinder zur Welt. Weltweit lebt ein Viertel aller Kinder in extremer Armut, in Familien die von weniger als 1 Dollar pro Tag leben. In den Entwicklungsländern leben sogar ein Drittel der Kinder in extremer Armut. Eines von zwölf Kindern stirbt vor Erreichen des 5. Lebensjahres, größtenteils infolge von Ursachen, gegen die vorgebeugt werden könnte.
Weltweit müssen 250 Millionen Kinder im Alter unter 14 Jahren arbeiten; wie die Weltarbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) bekannt gibt arbeiten rund 120 Millionen Kinder (fast die Hälfte) im Alter zwischen 5 und 14 Jahren Vollzeit. Wie aus den Statistiken des Kinderhilfswerks UNICEF hervorgeht, sind von 100 Kindern in aller Welt 27 nicht geimpft, 32 leiden unter Unterernährung im Alter unter 5 Jahren, nur 44 Kinder werden in den ersten drei Monaten ausschließlich durch Stillen ernährt, 18 Kinder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, 39 leben in Gegenden, in denen es keine angemessenen sanitären Anlagen gibt, 18 besuchen keine Schule, davon sind 11 Mädchen; ein Viertel der Kinder, die das erste Schuljahr der Grundschule besuchen, brechen die Schule noch vor dem 5. Schuljahr ab, 17% der Kinder können weder Schreiben noch Lesen, 11% davon sind Mädchen.
Die durchschnittliche Lebenserwertung für Kinder in aller Welt liegt heute bei 64 Jahre; in den Industrieländern sind es 78 Jahre und in den 45 Ländern die am meisten von HIV-Aids betroffen sind es 58 Jahre; in Botswana , Malawi, Mosambik, Ruanda, Sambia und Simbabwe, den Ländern in denen HIV-Aids am meisten verbreitet ist, sind es 43 Jahre.
Die Hälfte aller Kinder, die in den Ländern Südafrikas leben, sind unterernährt. Ein Drittel der Kinder in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara haben nicht genügend zu Essen. Eines von drei Kindern in Albanien, Usbekistan und Tadschikistan und eines von sieben Kindern in der Ukraine, Russland und Armenien ist unterernährt. In Vietnam kommen 17% der Kinder bereits mit Untergewicht zur Welt, während 40% der Kinder im Alter unter 6 Jahren infolge von Mangelernährung untergewichtig sind.
In Lateinamerika leben rund 15 Millionen Kinder auf der Straße und 30 Millionen Kinder müssen zum Lebensunterhalt der Familie Beitragen. Aids, Konflikte und Armut führen zu einem Anstieg der Zahl der Straßenkinder in Afrika. Die Zahl der Waisen steigt in Ruanda, wo es rund 100.000 Kriegswaisen gibt und Tausende Kinder und Jugendliche arbeiten und leben alleine auf den Straßen der Hauptstadt Kigali. Ähnlich ist die Lage in der Demokratischen Republik Kongo, Burundi und Angola.
Diese Statistiken über die Situation in den Entwicklungsländern dürfen nicht über die nicht weniger besorgniserregende Situation von Kindern in Europa hinwegtäuschen: fast 18 Millionen Kindern in den Ländern der ehemaligen Sowjetrepublik und des ehemaligen Ostblocks müssen von weniger als einem Pfund Sterling am Tag leben. Allein in Moskau gibt es 60.000 obdachlose Kinder; in Budapest sind es zwischen 10.000 und 12.500 und in Bukarest sind es über 5.000. Überall ist das Phänomen der Kinderprostitution mit dem Leben auf der Straße verbunden: Kinder, die auf der Straße leben, sind stetig der Gefahr der sexuellen Ausbeutung ausgesetzt.
In den ärmeren Regionen Osteuropas und des Balkans sind vor allem Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus weit verbreitet: in Albanien sind nur etwas weniger als die Hälfte der Kinder im Alter zwischen 1 und 2 Jahren gegen diese Krankheiten geimpft; außerdem stieg die Zahl der Tuberkulosefälle um 50%, was zum Teil auf unangemessene therapeutische Behandlung zurückzuführen ist. (AP) (05/01/2011)


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