AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Rebellen fliehen aus Birao: humanitäre Lage ungewiss

Mittwoch, 1 Dezember 2010

Bangui (Fidesdienst) – „Die Kommunikation mit der Region Birao ist sehr schwierig, weil die Verbindungen für Mobilfunk und Festnetzanschlüsse unterbrochen sind, doch aus den Informationen, die uns zur Verfügung stehen geht hervor, dass die Rebellen der CPJP die Stadt verlassen haben“, so der Generalvikar von Bambari, Prälat Firmin Gbagoua, zum Fidesdienst. Die Diözese Bambari gehört zur Präfektur Vakaga (im Nordosten der Zentralafrikanischen Republik), deren Hauptstadt Birao vorübergehend von den Rebellen der Convention des Patriotes pour la Justice et la Paix (CPJP) eingenommen wurde (vgl. Fidesdienst vom 29. November 2010).
„In den vergangenen Tagen hat die Armee zunächst alle Zufahrtsstraßen gesperrt, danach wurde die Stadt bombardiert. Die Rebellen mussten dabei Verluste in Kauf nehmen und mehrere Mitglieder der CPJP wurden von der Armee festgenommen. Die restlichen Rebellen haben die Stadt verlassen. Ein Grossteil der Einwohner der Stadt hält sich noch in den Wäldern in der Umgebung auf, wo sie nach den Bombenagriffen Zuflucht gesucht haben“, so der Generalvikar weiter. Ein Spreche der CPJP bestätigte unterdessen, dass die Rebellen die Stadt verlassen haben.
Wie die einheimische Presse berichtet, wurden die Militäroperationen gegen die Rebellen der CPJP größtenteils von Soldaten aus dem benachbarten Tschad angeführt, die offiziell im Land stationiert wurden, um dort tschadische Rebellen zu bekämpfen. Auch die Bombenangriffe auf die Stadt Birao sollen von tschadischen Kampflugzeugen verübt worden sein.
Die CPJP unterzeichnete im Unterschied zu anderen Rebellengruppen bisher kein Friedensabkommen mit der Regierung in Bangui. Der Anführer der Rebellen, Charles Massi , ein ehemaliger Minister des Landes starb im Januar 2010 unter noch ungeklärten Umständen im Gefängnis. Massi wurde im Tschad festgenommen und an die Zentralafrikanische Republik ausgeliefert.
Am 23. Januar 2011 werden in Zentralafrika Präsidentschaftswahlen stattfinden. Bei den Kandidaten handelt sich es um den gegenwärtigen Präsidenten Francois Bozizé und dessen Vorgänger Ange-Felix Patasse, sowie um Jean-Jacques Demafouth, Justin Innocent Wilité, Emile Graos Raymond Nakombo und Martin Ziguelé. (LM) (Fidesdienst, 01/12/2010).


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