ASIEN/SÜDKOREA - Unter der Bevölkerung herrscht Bestürzung, der Dialog rückt in die Ferne

Donnerstag, 25 November 2010

Seoul (Fidesdienst) – „Unter der koreanischen Bevölkerung herrscht derzeit vor allem Wut über den erlittenen Angriff. Die Möglichkeiten des Dialogs verringern sich und Worte wie Aussöhnung und Frieden scheinen in die Ferne gerückt zu sein. Auch unter den Christen herrschte Enttäuschung und Bestürzung. Nun muss man die Wogen glätten und versuchen schrittweise Formen der Vermittlung und des Dialogs zu finden“, so ein Priester aus Südkorea im Gespräch mit dem Fidesdienst zur aktuellen angespannten Lage auf der koreanischen Halbinsel nach dem Bombenagriff Nordkoreas auf die Insel Yeongpyeong (vgl. Fidesdienst vom 24. November 2010).
Zu den Ursachen des Angriffs sagt der katholische Geistliche: „Der Angriffe hängt mit dem Machtwechsel in Nordkorea zusammen: der designierte Nachfolger Kom Jong-un, der bereits zum General ernannt wurde, ohne jemals die militärische Karriere eingeschlagen zu haben, möchte auf diese gewaltsame Art unter Beweis stellen, dass Korea unter seiner Führung eine wichtige Rolle im internationalen Szenarium spielt. Ich glaube nicht, dass es einen Krieg geben wird, denn daran hätte niemand Interesse“.
„Gewiss“, so der Beobachter weiter, „werden wir nun abwarten müssen. Auch die Regierung in Seoul ist sehr verärgert und es wird nicht einfach sein, eine künftige Zusammenarbeit und Kanäle für humanitäre Hilfen für Nordkorea aufrecht zu erhalten. Zu den verheerenden Auswirkungen dieser Krise gehören vor allem die Isolierung Nordkoreas und das Leid unter der nordkoreanischen Gesellschaft, die bereit unter einer schweren Hungersnot und einer schweren humanitären Krise leidet. Im Norden sind weder Menschrechte noch Gerechtigkeit gewährleistet, das Menschenleben wird nicht geachtet und das Volk leidet unter dem Fehlen dieser Werte“.
„Die Christen“, so der Priester abschließend, „sollten vor allem für den Frieden beten und damit die Hoffnung auf Frieden und eine bessere Zukunft am Leben erhalten, trotz der gegenwärtigen schweren Krise“. (PA) (Fidesdienst, 25/11/2010)


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