AFRIKA/KENYA - Die Bischöfe Kenyas:“ Lasst uns für eine verbesserte Verfassung arbeiten“

Samstag, 13 November 2010

Nairobi ( Fidesdienst)- Die Bischöfe Kenyas bekräftigen, dass sie gegen jene Teile der neuen Verfassung sind, die eine Bedrohung „für das Leben, die Familie, die Ehe, für Gleichheit und traditionelle christliche Werte sind“, aber sie erklären sich bereit am Durchführungsprozess und an einer Verbesserung der Verfassung teilzunehmen. Dies geht aus dem an den Fidesdienst übersandten Schlussdokument der Vollversammlung der Bischofskonferenz von Kenya hervor, die Anfang November in Malindi stattfand. „Wir stellen fest, dass die neue Verfassung mittels Referendum vom 4. August 2010 angenommen wurde. Folglich müssen nun alle Kenyaner in den Durchführungs-und Perfektionierungsprozess eingebunden werden“, schrieben die Bischöfe Kenyas.
„Dieser Prozess muss umsichtig vorangebracht werden, wobei den Wünschen und Erwartungen aller Kenyaner Rechnung zu tragen ist. Wir geben unserer Bereitschaft Ausdruck an diesem Prozess mitzuwirken. Dies ist unsere spirituelle Berufung. Allerdings gibt einige schwere Vorbehalte gegenüber einigen wichtigen Teilen der Verfassung.“
Die christlichen Kirchen hatten gegen den neuen Verfassungstext Position bezogen, und zwar wegen eines Artikels, der der Legalisierung der Abtreibung den Weg öffnet.
Die Bischöfe erklären ihre „Bestürzung über die Verwirrung und einige in der jetzigen Führung Kenyas fest verwurzelten Mängel: Persönliche Racheakte; Konzentration der politischen Debatte lediglich auf die für 2012 anstehenden Wahlen; ständiger Raubbau an den Reichtümern des Landes; all dies lässt wenig Hoffnung auf eine glückliche und blühende Zukunft Kenyas. Wir appellieren an die politische Führungsschicht jeder Couleur und Überzeugung, dass sie die Arbeit tun möge, zu der sie gewählt wurde.“
Auf der Ebene der Pastorale fordern die Bischöfe die Gläubigen auf „ihren Glauben zu erneuern und zu vertiefen“ durch das individuelle wie das gemeinsame Gebet, durch Wallfahrten und ein Leben nach den Sakramenten, und einen Appell gegen den Tribalismus zu lancieren: „Die Vertiefung unseres Glaubens lässt keinen Raum für den Tribalismus, denn sie sind alle Kenyaner, nicht nur dem Wort nach, sondern in den Augen des Allmächtigen Gottes“ (L.M.)(Fidesdienst 13/11/2010)


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