ASIEN/INDIEN - Diskriminierung und Korruption: der Mawasi-Stamm leidet nach wie vor Hunger

Donnerstag, 11 November 2010

Kirahaipukhri (Fidesdienst ) - Die Asian Human Rights Commission (AHRC) verurteilte auf Hinweis der Bewohner des Dorfes Kirahaipukhri die nachlässige Haltung der Regierung hinsichtlich der Tatsache, dass seit 2008 Kinder des Mawasi-Stammes am Hungertod sterben. Sieben Kinder sind zwischen 2008 und 2009 an Unterernährung gestorben. Derzeit gibt es mehr als 42 Mawasi-Familien. Der Stamm hatte sich vor ung. 60 Jahren im Dorf Kirahaipukhri niedergelassen. Zeugenberichten von Dorfbewohnern zufolge behinderte die auf dem Kasten-und Feudalsystem die Entwicklung der Wirtschaftsstruktur des Dorfes. Die Mawasi, die die Länderein der höheren Kasten bearbeiten, erhalten nur den niedrigsten erlaubten Mindestlohn, Frauen noch weniger. Starke Diskriminierung und Korruption zum Schaden der Mawasi erfolgt vor allem von den in den Forstbetrieben Beschäftigten. Die höheren Beschäftigten gehen für gewöhnlich in die Dörfer und zerstören die von den Mawasi erwirtschafteten Ernten; ihre Bevölkerung steht so unter ständiger Bedrohung.
Trotz verschiedener Empfehlungen seitens der National Commission for Protection of Child Rights (NCPCR) hat die Verwaltung bisher keinerlei konkrete Initiative ergriffen um die Unterernährung der Kinder zu verhindern und eine Gesundheitsbetreuung im Dorf zu organisieren. Die meisten Familien besitzen eine Art Sozialkarte, Below the Poverty Line (BPL), wer aber von seiner Familie getrennt lebt, hat nichts. Mit dieser Karte ist das Recht auf 20 kg Getreide zu einem Vorzugspreis verbunden (15kg Weizen und 5kg Reis), die für eine Familie höchstens eine Woche lang reichen. Allerdings ordnet eine Verfügung des Obersten Gerichtshofs das Recht auf 35kg Getreide an. Die jungen Mawasi sehen sich gezwungen nach Uttar Pradesh oder Hyderabad abzuwandern. (AP) (11/11/2010)


Teilen: