ASIEN/MYANMAR - Erzbischof von Yangon: „Neue Hoffnung, auch mit Blick auf die neu geschaffenen Möglichkeiten bei der Eröffnung privater Schulen“

Samstag, 6 November 2010

Yangon (Fidesdienst) – „Die Lage ist ruhig. Die Menschen freuen sich trotz aller Schwierigkeiten auf die Wahl, denn sie verbinden damit neue Hoffnung für das Land. Als katholische Kirche und als Christen in Myanmar hoffen wir auf einen progressiven Wandel, damit sich die politische, soziale und wirtschaftliche Lage des Landes verbessert. Ein positives Zeichen ist bereits die Möglichkeit, private Schulen zu gründen“, so Erzbischof Charles Maung Bo von Yangon im Gespräch mit dem Fidesdienst am Vorabend der Wahlen, die in Myanmar am 7. November stattfinden.
Der Erzbischof betont, dass die „Christen dafür beten, dass in unserem Land Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden und Entwicklung zunehmen werden“. Er fordert alle Bürger des Landes auf, zahlreich an der Wahl teilzunehmen und erinnert insbesondere die Christen daran, dass sie berufen sind „dem Land zu dienen, in welcher sozialen und gesellschaftlichen Situation sie sich auch befinden“ und dabei „bewusst für den Frieden und die Versöhnung einzutreten“.
Zur Lage und zu den Perspektiven der katholischen Gemeinde im Land sagt Bischof Bo zum Fidesdienst: „Die Kirche ist präsent und aktiv auch wenn sie in der Minderheit lebt. Unsere Hoffnung ist gefestigt und wir sind im seelsorgerischen Bereich und in sozialen Werken tätig. Mit der Billigung der neuen Verfassung wurde die Möglichkeit der Eröffnung privater Schulen zu schaffen: wir hoffen, dass wir auch bald katholische Schulen gründen werden. Diese Perspektive macht uns Mut und ist Anlass zu neuer Hoffnung“. Nach der Verstaatlichung aller Bildungseinrichtungen in den Jahren 1965-66 dürfen künftig erstmals wieder private Bildungseinrichtungen eröffnet werden. Verhandlungen mit dem Bildungsminister über Genehmigungen finden bereits statt.
„Wir haben rund 700.000 katholische Gläubige, 700 Priester und über 1.600 Ordensleute in unseren 15 Diözesen“, so der Erzbischof zum Fidesdienst, „und sind dabei auch missionarisch Tätig, obschon wir immer noch Schwierigkeiten haben, wenn es um Genehmigungen für den Bau neuer Kirchen geht“. Mit Blick auf die Spannungen im Land, von denen ethnische Minderheiten, darunter auch viele Christen betroffen sind, sagt Erzbischof Bo abschließend: „Wir beten für die Versöhnung und eine friedlich Lösung, damit es keine weiteren Opfer gibt“. (PA) (Fidesdienst, 06/11/2010)


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