ASIEN/PAKISTAN - Oxfam und bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden warnen: fehlende finanzielle Mittel gefährden die Durchführung der Hilfsprogramme

Freitag, 29 Oktober 2010

Islamabad (Fidesdienst) – Die Hilfsmittel gehen zu Ende und die Flutopfer sind gefährdet. Dies teilt Oxfam Pakistan mit, wobei das Hilfswerk darauf hinweist, dass bisher nur 35% der von den Vereinten Nationen angeforderten benötigten Hilfsmittel in Höhe von 2 Milliarden Dollar für die rund 20 Millionen betroffenen Menschen in Pakistan bereit gestellt wurden.
„Die mangelnden Hilfsmittel gefährden das Vorankommen der humanitären Hilfsprogramme und den Prozess des Wiederaufbaus“, so Neva Khan von Oxfam Pakistan- In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, berichtet er: „Die Krankheitsfälle nehmen zu und weite Teile der Provinz Sindh stehen immer noch unter Wasser. Mit Blick auf den bevorstehenden Winterbeginn haben 7 Millionen Menschen keine angemessene Unterkunft“. Wie aus Daten der Vereinten Nationen hervorgeht, sind über 10 Millionen Flutopfer noch auf tägliche Versorgung mit Lebensmitteln angewiesen: „doch durch die mangelnden finanziellen Mittel ist auch die Verteilung von Lebensmitteln für rund 3,5 Millionen Menschen gefährdet“.
Der Sekretär der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Pakistan, Peter Jacob, betont in einem Kommentar im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Der Appell von Oxfam muss ernst genommen werden: wir erwarten von der Regierung, die derzeit mit der Bewältigung des Wiederaufbaus befasst ist, dass sie die Situation beobachtet und kontrolliert, wohin die Gelder fließen. Dazu sind auch mehr Transparenz beim Umgang mit Hilfsmitteln und die Bekämpfung von Korruption notwendig, damit die Menschen den Behörden vertrauen können.“
„Zudem ist größtes Augenmerk notwendig“, so Jacob weiter, „da die Regierung auch andere interne Fragen lösen muss, darunter die Terrorbekämpfung. Es könnte auch passieren, wie es nach dem Erdbeben 2005 geschah, dass die Fonds, die eigentlich für Hilfsprogramme und Wiederaufbau bestimmt sind, zu anderen Zwecken benutzt werden, sogar für militärische Zwecke.“
Der Vertreter der bischöflichen Kommission appelliert deshalb an das Verantwortungsbewusstsein aller Komponenten der Gesellschaft: „Wir tragen selbst dafür Verantwortung, dass das Land diese Tragödie bewältigt: Regierung, Bürger und Religionsgemeinschaften, alle müssen ihren Beitrag dazu leisten.“ (PA) (Fidesdienst, 29/10/2010)


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