ASIEN/PAKISTAN - Kamillianerpater warnt nach einem Besuch in den betroffenen Regionen vor Epidemiegefahr: 3.000 Denguefieber-Fälle, davon 29 mit tödlichem Ausgang

Freitag, 29 Oktober 2010

Islamabad (Fidesdienst) – Neben den Choleraerkrankungen (bisher wurden 99 Fälle registriert) bereitet vor allem die Verbreitung des Denguefiebers unter den Flutopfern in Pakistan den Mitarbeiten des Gesundheitswesens Sorge: „Über 3.000 Dengue-Fälle wurden bereits diagnostiziert, davon verliefen 29 tödlich“, so P. Aris Miranda von der Camillian Task Force, der unter den Flutopfern in Pakistan tätig ist, zum Fidesdienst. Dies war auch Gegenstand eines Treffens der Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation Margaret Chan und dem pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari in Islamabad zur sanitären Lage in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten.
„In den von uns besuchten Provinzen Jhang, Gogra, Multan, Layyah und MuzaffarGarh in Punjab und in Hyderabad, Badin, Thatta in Sindh haben wir viele Menschen gesehen, die an Malaria und Dengue erkrankt waren2, so P. Miranda in seinem Bericht zur aktuellen Lage. „Die Menschen brauchen Unterschlupf, Trinkwasser und Medikamente. Die meisten Wohnungen wurden zerstört und die Menschen leben in Zelten und provisorischen Unterkünften, wo verheerende hygienische Bedingungen herrschen und große Ansteckungsgefahr besteht. Der Winter steht vor der Tür und die Menschen brauchen warme Kleidung. Sie brauchen Trinkwasser und Medikamente. Dies gilt vor allem für die Dengue-Patienten. Das Hauptrisiko ist eine Dengue-Epidemie, an der viele Menschen sterben und die Verbreitung von Krankheiten vor allem auch infolge der Unterernährung vieler Kinder“, so der Kamillianerpater weiter. „Wir appellieren an die internationale Staatengemeinschaft mit der bitte um weitere Hilfen für die Flutopfer.“
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates des „St. Elizabeth Hospital“ in Hyderabad, P. Robert McCulloch (ssc), erklärte unterdessen bei einem Treffen mit Vertretern der Mitarbeiter im Gesundheitswesen, es gäbe keine Anzeichen für eine Choleraepidemie. Währenddessen berichten die einheimischen Medien über die Gefahr einer Denguefieber-Epidemie: „Die Ursache dafür“, so P. Miranda, „sind vor allem die prekären sanitären Bedingungen und das Vorhandensein von stehendem Wasser. Wir haben vor allem in Sindh noch viele Gebiete gesehen, die unter Wasser stehen. In Khushpur, einem vorwiegen von Christen bewohnten Dorf in der Diözese Faisalabad, trinken die Menschen schmutziges Wasser, das sie aus 16 Fuß Tiefe mit handbetriebenen Pumpen befördern. Nach Aussage der Menschen vor Ort ist das Grundwasser nicht sehr tief, was, obwohl dies nicht wissenschaftlich bestätigt ist, ihrer Meinung nach zu einem langsameren Abfließen des stehenden Wassers führt, so dass auch das Grundwasser verschmutzt wird“. (AM/AP) (29/10/2010)


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