VATIKAN - Sonntag der Weltmission 2010: „Wir sind alle Missionare und gemeinsam können wir etwas verändern“

Mittwoch, 20 Oktober 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Als Katholiken haben tragen wir eine wunderbare Verantwortung, kraft unserer Taufe, denn wir sollen die Welt zum Guten verändern. Doch damit dies gelingt, müssen wir uns bewusst werden, dass wir uns um einen Wandel bemühen müssen, zuallererst bei uns selbst und dann in unseren Pfarrgemeinden. Darum bittet uns der Heilige Vater, denn die heutigen Menschen wünschen sich, bewusst oder unbewusst einen solchen Wandel und sie wollen „Christus sehen“.
So lautet das Thema der Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Sonntag der Weltmission: „Der Aufbau der kirchlichen Gemeinschaft ist der Schlüssel der Mission“. Dies soll uns alle, auf der Ebenen der Diözesen und Pfarrgemeinden aber auch als Institute des geweihten Lebens, als kirchliche Bewegungen und als Gottesvolk zur Erneuerung unseres Engagements bei der Verkündigung des Evangeliums bewegen und dazu anregen, dass wir unserer seelsorgerischen Tätigkeit eine missionarische Ausrichtung geben.
Der Papst erinnert uns auch daran, dass jeder von uns sich im eigenen Leben mehr und mehr der bedingungslosen Liebe Gottes bewusst werden sollte und der Gotteserfahrung, die unser Leben verändert. So wird durch uns auch die Gesellschaft, die zunehmend gespalten ist, in eine kirchliche Gemeinschaft verwandelt werden. Wir tun dies durch unsere aktive und kreative Mitarbeit in der Gemeinschaft und indem wir andere auffordern, dies zu tun, damit wir gemeinsam „einen neuen Humanismus begünstigen, der auf dem Evangelium Jesu gründet“. „Schließlich hat er selbst zu uns gesagt: »Wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren« (Joh 14,21). Nur durch diese Begegnung mit der göttlichen Liebe, die unser Leben ändert, können wir in Gemeinschaft mit ihm und unseren Nächsten leben und vor unseren Mitmenschen glaubwürdig Zeugnis ablegen für die Hoffnung, die uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15).“
Heute sind die Menschen auf der Suche nach etwas, das sich vom alltäglichen Durcheinander der heutigen Welt unterscheidet und viele wollen „Christus sehen“. Als christliche Gemeinschaft können und müssen wir vor diesen Menschen unsere Hoffnung bezeugen, was aber „ohne eine glaubwürdige persönliche, gemeinschaftliche und pastorale Umkehr“ nicht geschehen kann. In seiner Botschaft dankt der Papst auch den Missionaren für ihr Zeugnis und bittet uns alle, „eine ganzheitliche Erneuerung und zunehmende Öffnung für die missionarische Zusammenarbeit zwischen den Kirchen“ anzustreben, „damit im Herzen jedes Menschen, jedes Volkes, in allen Kulturkreisen, Rassen und Nationalitäten überall auf der Welt der Wunsch nach der Verkündigung des Evangeliums erwächst“.
Als Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung genieße ich das Privileg, den vom Heiligen Vater angeregten Sonntag der Weltmission aktiv mitzugestalten und möchte dabei die Gelegenheit nutzen, allen zu danken, die mit uns und unseren Diözesan- und Nationaldirektionen zusammenarbeiten, damit die aus diesem Anlass stattfindende weltweit größte Solidaritätsaktion erfolgreich durchgeführt werden kann. Während einer Reise nach Sambia im Missionsmonatoktober konnte ich mit eigenen Augen sehen welch wichtige Arbeit unsere Missionare leisten und dafür bin ich dankbar. Doch ich musste auch feststellen, wie sehr die ärmsten Ortskirchen unsere Hilfe brauchen. Gemeinsam sind wir Kirche und wir sind alle Missionare kraft unserer Taufe; wir sind alle Missionare und gemeinsam können wir etwas verändern.
Mit der Hilfsbereitschaft der Gläubigen, mit ihrer Großzügigkeit und ihrem Gebet können wir es wirklich schaffen und dies wird sehr geschätzt. Dies konnte ich in Sambia ebenfalls feststellen, wo die Spenden aus dem vergangen Jahr zum Besten genutzt werden. Unsere Ortskirchen in aller Welt könnten ohne unsere Hilfe nicht leben. Deshalb wollen wir „ungeachtet der wirtschaftlichen Schwierigkeiten” zum Gelingen des Sonntags der Weltmission beitragen, als eine Familie in der Mission, damit wir „aus dem Gebet, dem Hören des Wortes Gottes und dem Studium der Glaubenswahrheiten“ das Bewusstsein von der bedingungslosen Liebe Gottes zu uns allen, als Brüder und Schwestern erlangen. P. Thimothy Lehane Berrett (svd), Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung (Fidesdienst, 20/10/2010).


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