AFRIKA/KENIA - Prekäre sanitäre Bedingungen führen zu einer Zuspitzung der Notlage in den Slums

Dienstag, 5 Oktober 2010

Korgocho (Fidesdienst) – Prekäre sanitäre Bedingungen, der Mangel an sauberem Trinkwasser und die damit verbundene Epidemiegefahr machen den Menschen in den riesigen Slums in Korogocho bei Nairobi das Leben schwer. Die Bedrohung durch Typhus, Cholera und andere Krankheiten, deren Ursache verschmutztes Wasser ist, ist stets präsent. Wie aus einer 2009 durchgeführten Untersuchung hervorgeht, benutzen ein Fünftel der Kenianer einen Busch als Toilette, nur 38,4% der Einwohner in den Städten haben Zugang zu sauberem Trinkwasser und auf dem Land sind es sogar nur 13,4%.
Wie aus einem jüngsten Bericht der Humanitarian Futures Group (HFG) hervorgeht, der sich damit befasst, wie Probleme bei der Wasserversorgung und im sanitären Bereich im Zusammenhang mit weiteren humanitären Krisen in Slums führen, geht hervor, dass eigentlich genügend Wasser für die Versorgung aller Einwohner zur Verfügung stehen würde, dieses jedoch nicht gleichberechtigt verteilt wird. In Kenia sind die Infrastrukturen in den Slums unzureichend, da es keine Entwicklungspolitik der Regierung für diejenigen gibt, die in Siedlungen leben, die als illegal betrachtet werden. Deshalb versuchen die Einwohner oft selbst die Strom- und Wasserversorgungssysteme zu manipulieren, was wiederum die persönliche Sicherheit gefährdet und Unterbrechungen bei der Versorgung mit sich bringt.
Gegenwärtig leben 2,6 Milliarden Menschen weltweit unter prekären sanitären Bedingungen. In Afrika stirbt im Durchschnitt eines von fünf Kindern bevor es das fünfte Lebensjahr erreicht. (AP) (Fidesdienst, 05/10/2010)


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