AFRIKA/NIGERIA - Situation im Norden des Landes dramatisch: über 2 Millionen Menschen sind von Überschwemmungen betroffen

Donnerstag, 30 September 2010

Abuja (Fidesdienst) – Über 2,1 Millionen Menschen sind von den Überschwemmungen in verschiedenen Teilen im Norden und Westen Nigerias betroffen.
Allein im Staat Jigawa leiden nach der Öffnung von Dämmen rund 2 Millionen (etwa die Hälfte der Bevölkerung) unter den Folgen der heftigen Regenfälle. Insgesamt 50.000 wurden obdachlos. Die für die Überschwemmungen verantwortlichen Dämme befinden sich im Nachbarstaat Kano in der halb-trockenen Region der Sahel-Zone. Normalerweise wird das durch Staudämme gesammelte Wasser nach und nach für die Bewässerung der Felder benutzt. Dieses Jahr haben die heftigen Regenfälle den Wasserstand in den Staubecken jedoch rascher ansteigen lassen als in anderen Jahren. Deshalb wurden die Dämme geöffnet. Diese Entscheidung der Verwaltung der Staudämme wurden von den Behörden des Staates Jigawa kritisiert. Die Verwaltungsgesellschaft betont hingegen, die Überschwemmungen seien nicht durch das Öffnen der Dämme verursacht worden sondern Folge der heftigen Regenfälle in der Region.
Im nigerianischen Bundesstaat Sokoto geben die zuständigen Behörden unterdessen bekannt, dass über 130.00 Personen nach Überschwemmungen evakuiert werden musste, zu denen es bereits vor drei Wochen in der Region kam. Die Katastrophe wurde dort vom Einbrechen des Dammes in Goronyo nach heftigen Regenfällen ausgelöst.
In der gesamten Region wurden Dutzende provisorische Aufnahmecamps eingerichtet, in denen Obdachlose Unterkunft finden. Die Lage ist ernst, wie es weder Lebensmittel, noch Trinkwasser noch hygienische Einrichtungen gibt. Deshalb befürchtet man auch den Ausbruch möglicher Cholera- oder Malariaepidemien.
Infolge der Zerstörung des Ackerlandes im Norden Nigerias könnten auch die Lebensmittelpreise steigen. Aus der Gegend kommen die meisten Lebensmittel, die im Rest des Landes verkauft werden. Die Produktion ist im Allgemeinen so umfangreich, dass Lebensmittel auch in Nachbarländer exportiert werden, in denen jüngster Vergangenheit Lebensmittelknappheit herrschte. (LM) (Fidesdienst, 30/09/2010)


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