EUROPA/DEUTSCHLAND - Leiter der Arbeitsstelle für missionarische Pastoral im Interview: „Wir wollen neue Formen der missionarischen Pastoral anregen und dabei die ‚Zeichen der Zeit’ wahrnehmen“

Freitag, 24 September 2010

Fulda (Fidesdienst) – Bei ihrer Vollversammlung, die vom 20. bis 23. September in Fulda stattfand zogen die deutschen Bischöfe eine erste Zwischenbilanz zu der im Januar neu eingerichteten „Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral“ in Erfurt (vgl. Fidesdienst vom 14. Januar 2010). Im Interview mit dem offiziellen Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland „katholisch.de“ äußert sich der Leiter der Arbeitsstelle, Hubertus Schönemann zum Auftrag der Einrichtung und den Aufgaben der missionarischen Pastoral in einer sich immer schneller wandelnden Welt.
Die neue Arbeitsstelle hat laut Selbstbeschreibung die Aufgabe, „die Weiterentwicklung des kirchlichen Zeugnisses in der Gegenwart wirkungsvoll zu unterstützen“. Dies bezeichnet Schönemann als ein „langfristiges Ziel“, denn „die Weiterentwicklung des kirchlichen Zeugnisses ist nicht etwas, das sich in wenigen Monaten erreichen ließe“, schließlich berühre man mit dieser Arbeit „eine zentrale Frage: Wie ist das Selbstverständnis der Kirche und welche Pastoral resultiert daraus für die Welt von heute und von morgen?“.
Als wichtigste Aufgabe auf dem Weg dorthin bezeichnet Schönemann das Bündeln und Weiterführen der kirchlichen Kommunikation über Evangelisierung und missionarische Pastoral: „Dazu spüren wir auch religiösen und gesellschaftlichen Trends nach…Ziel ist es innerhalb der Kirche einen Lernprozess über mögliche neue Formen der missionarischen Pastoral anzuregen und zu begleiten. Die ‚Zeichen der Zeit, wie es das Konzil formuliert, sollen ‚wahrgenommen und im Licht des Evangeliums gedeutet werden“.
Zur Rolle des Internet für die missionarische Pastoral sagt Schönemann: „Das Internet ist das wichtigste Medium der späten Modern und wird künftig eine immer größere Rolle spielen…Die Aufgabe unserer Arbeitsstelle wird es sein, die Bistümer und Orden zu ermutigen und zu unterstützen, sich immer stärker auf diese neue Kommunikation einzulassen. Bereits heute gibt es sehr interessante kirchliche Angebote im Internet.“
Abschließend erläutert Schönemann inwiefern die Amtskirche in Deutschland dem Thema missionarische Pastoral Beachtung schenkt: „Die Tatsache, …dass jetzt auch die Vollversammlung das Thema aufgreift, zeigt das die Bischöfe dem Thema ‚missionarisch Kirche sein’ große Bedeutung beimessen. Klar ist: Die Kirche muss die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen ohne Scheu in den Blick nehmen, damit sie ihren missionarischen Auftrag auch in Zukunft gut erfüllen kann….Langfristiges Ziel muss es sein, erneuerte Formen von Kirche und Pastoral zu entwickeln, um ihren Auftrag und ihre Sendung zu erfüllen, nämlich Zeugnis für das Evangelium von Gott, der in Jesus Christus den Menschen nahe ist, im Blick auf die Menschen von heute zu begleiten“. (MS) (Fidesdienst, 24/ß9/2010)


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