ASIEN/PAKISTAN - Mehr Solidarität bei der Bekämpfung des Extremismus; neuer Spendenaufruf der Vereinten Nationen

Samstag, 18 September 2010

Islamabad (Fidesdienst) – Langsame Verteilung der Hilfsmittel, Korruption, Diskriminierung, Opportunismus fundamentalistischer islamischer Gruppen: zur Überwindung dieser Probleme bei der Durchführung von Hilfsmaßnahmen nach der Flutkatastrophe in Pakistan „ist eine größere internationale Solidarität notwendig“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Pakistan“, P. Mario Rodrigues. „Wir brauchen möglichst viel Hilfe, damit die Notlage überwunden und der Wiederaufbau auf den Weg gebracht werden kann. Heute sieht es so aus, als ob die Aussaat im herbst nicht stattfinden wird und dies bedeutet großes leid für die Menschen: die Landwirtschaft liegt brach und dies wird zu einer Lebensmittelknappheit und Hungersnot für Millionen Menschen führen“, so der katholische Geistliche.
Weitere Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft und der Geberländer ist auch notwendig, „um den Opportunismus der Extremisten bei der Hilfeleistung unter den Flutopfern zu bekämpfen (vgl. Fidesdienst vom 16. September 2010). Wenn diese Gruppen dort einspringen, wo staatliche Hilfen fehlen, dann werden sie immer mehr Terrain gewinnen“, warnt P. Rodrigues.
„Wir dürfen diese Millionen von Menschen in Not nicht sich selbst überlassen. Die Existenz einer Reihe von Problemen bei der Durchführung der Hilfsprogramme, darf keine Rechtfertigung für egoistisches Vorgehen und mangelnde Solidarität sein“, so Pfarrer Paolo Cristiano von der Gemeinschaft von Sant’Egidio bei seiner Rückkehr aus Pakistan im Gespräch mit dem Fidesdienst.
Unterdessen lancierten die Vereinten Nationen am 17. September erneut einen Spendenaufruf im Umfang von 2,1 Milliarden Dollar für Hilfsmittel zur Versorgung von über 15 Millionen Flutopfern. Den Appell lancierte die Untersekretärin des Büros der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfen, Valerie Amos, nach ihrer Rückkehr aus Pakistan.
Die internationale Hilfe in Pakistan umfasst 483 Projekte der Vereinten Nationen, der Organisation für die Migrationen (IOM) und 156 internationaler und lokaler Nichtregierungsorganisationen und wird in folgenden Bereichen umgesetzt: Landwirtschaft, Aufnahmecamps für Flutopfer, Lebensmittelhilfen, Lieferung von Hilfen, Rehabilitation von Gemeinden, Bildung, Gesundheit und Logistik. (PA) (Fidesdienst, 18/09/2010)


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