AMERIKA/GUATEMALA - „Die Kirche ist Bezugspunkt für viele Menschen, darauf müssen wir gut vorbereitet sein“, so der Apostolische Vikar von El Péten, Bischof Mario Fiandri

Mittwoch, 15 September 2010

Rom (Fidesdienst) – Bischof Mario Fiandri (sdb) ist seit 1970 in Guatemala als Missionar tätig. Das Apostolische Vikariat El Petén, dessen Leitung er am 10. Februar 2009 übernommen hat, liegt nördlich der Landeshauptstadt. Es wurde 1984 errichtet und hat eine Ausdehnung von 36.000 qkm und 701.000 Einwohner, davon 522.000 Katholiken. Der Fidesdienst sprach mit dem Bischof, der an dem von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker organisierten Seminar für neu ernannte Bischöfe (vgl. Fidesdienst vom 6. September 2010) teilnimmt.
Bischof Fiandri beschreibt die Situation der Kirche in El Petén: „Die Situation ist nach den jüngsten heftigen Regenfällen sehr kritisch, wie auch in den anderen Teilen des Landes. Wir werden von Caritas Guatemala unterstützt, die über ein gut funktionierendes Netzwerk verfügt. Alle Spenden aus dem Ausland leiten wir deshalb an die Caritaszentralen weiter, die die Koordination der Verteilung übernimmt. Das größte Problem unseres Landes ist die Korruption, viele öffentliche Einrichtungen, wie zum Beispiel Autobahnen, öffentliche Dienstleistungen und Krankenhäuser… werden mit guten Absichten begonnen, doch auf halbem Weg geht das Geld aus und die Bauvorhaben werden mit minderwertigem Material fertig gestellt. Vor kurzem haben die Bischöfe des Landes dies öffentlich beklagt, noch bevor es zu der Tragödie auf der Autobahn kam, bei der viele Menschen, darunter auch humanitäre Helfer ums Leben kamen.“
„Trotz vieler Probleme“, so Bischof Fiandri weiter, „machen wir weitere Fortschritte und werden dabei von Ordensleuten und Missionaren unterstützt. Kleinere Probleme gibt es noch bei der Priesterausbildung: es kommt vor, dass Kandidaten nicht für das Priesteramt geeignet sind und man muss bei der Auswahl der zukünftigen Priester sehr sorgfältig sein. Denn die Kirche ist ein Bezugspunkt für viele Menschen und darauf müssen wir gut vorbereitet sein“. (CE) (Fidesdienst, 15/09/2010)


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