AFRIKA/KENIA - Palliativbehandlung für HIV-infizierte Kinder dringend notwendig: bisher haben nur 24% der Kinder Zugang

Montag, 13 September 2010

Nairobi (Fidesdienst) – Wie aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch (HRW)“ hervorgeht ist seitens der Regierung in Kenia mehr Engagement im Hinblick auf Palliativbehandlung für chronisch kranke Kinder, darunter auch HIV-infizierte und aidskranke Kinder dringend notwendig. Der Bericht mit dem Titel „Needless Pain: Governement Failure to Provide Palliative Care for Children in Kenya“ hebt jedoch auch die beachtlichen Fortschritte hervor, die die Regierung hinsichtlich der Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten gemacht hat, doch gleichsam gibt es nach Ansicht der Autoren noch viel zu tun, um das Leiden von Kindern zu lindern, die an Krebs oder HIV/Aids erkrankt sind. Das Fehlen einer nationalen Politik über Palliativbehandlungen, der Mangel an Gesundheitseinrichtungen für Kinder, die geringe Verfügbarkeit von Behandlungen gegen chronische Schmerzen und fehlende Richtlinien für Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes beim Einsatz von Opiaten sind nur einige der Hindernisse beim Zugang der Kinder zu einer angemessenen Schmerzbehandlung.
Die „Kenya Hospice and Palliative Care Association (KEHPCA)” entwickelt in Zusammenarbeit mit der Regierung Programme für die Versorgung von Aidskranken und HIV-Infizierten in 10 verschiedenen staatlichen Krankenhäusern im ganzen Land. Obschon die Weltgesundheitsorganisation die Behandlung mit Morphin und anderen Opiaten von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird und auch die Regierung deren wesentliche Bedeutung anerkennt, sind sie in den Krankenhäusern nicht weit verbreitet. Der Appell an die Regierung betrifft nicht nur die Verbesserung der Schmerzbehandlung bei Kindern sondern es sollen alle Palliativbehandlungen für Kinder besser in das Gesundheitssystem des Landes integriert werden. Bereits 2008 hatte HRW beklagt, dass die Regierung der Behandlung von Kindern mit antiretroviralen Medikamenten nicht genügend Augenmerk widmet, zu denen nur 24% der Kinder, die darauf angewiesen sind, Zugang haben. Auch bei der Sondersitzung der Vereinten Nationen zu den Fortschritten im Bereich der Behandlung von HIV/Aids in Kenia hatten viele Nichtregierungsorganisationen, Bürgervertreter und Regierungsbeamte beklagt, dass die meisten Menschen, die Palliativbehandlungen und Behandlungen gegen Infektionen, die als Nebenwirkungen einer HIV-Erkrankung auftreten, nicht zur Verfügung stehen. (AP) (Fidesdienst, 13/09/2010)


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