ASIEN/PAKISTAN - Bischof von Multan: „Wir beten dafür, dass niemand einen Koran verbrennt"

Freitag, 10 September 2010

Multan (Fidesdienst) – In Pakistan drohen extremistische Gruppen mit Anschlägen auf christliche Kirchen, Schulen und Einrichtungen, sollte es tatsächlich zum „Koran Burning Day“ kommen.
„Wir fürchten um unsere Kirchen und Gläubigen. Deshalb beten wir dafür, dass niemand am 11. September einen Koran verbrennen wird. Wir wünschen uns für diesen Tag Gesten der Versöhnung und der Harmonie zwischen Völkern und Religionen im Gedenken an die Opfer der Anschläge. Wir sind gemeinsam als Christen und Muslime berufen, eine universale Geschwisterlichkeit aufzubauen“, so Bischof Andrew Franics von Multan in einem Kommentar zu den Nachrichten über die geplante Verbrennung des Korans, dessen mögliche Suspendierung oder Durchführung. Der Bischof berichtet von Begegnungen mit aufgebrachten und bestürzten Muslimen, die sich allein durch die Androhung einer solchen Geste beleidigt fühlten.
Das Bekanntwerden der Nachrichten führte in verschiedenen Teilen des Landes bereits zu anti-christlichen Protestkundgebungen. Wie Beobachter aus Hyderabad dem Fidesdienst berichten, sollen Muslime bei einer Demonstration in der Stadt antichristliche Spruchbänder getragen haben. „Wir sind sehr besorgt im Hinblick auf mögliche Konsequenzen und Gewalt gegen christliche Minderheiten in Pakistan“, so der Bürgerrechtler James Francis, Mitglied der „Kommission für Menschenrechte in Pakistan, zum Fidesdienst.
Gestern fand unterdessen in der Kathedrale in Hyderabad ein öffentliches Treffen statt, bei dem katholische Religionsvertreter und Vertreter anderer christlicher Konfessionen zusammen mit Vertretern der muslimischen Glaubensgemeinschaft die Geste verurteilten und sich den Erhalt der interreligiösen Harmonie in einem Land wünschten, das bereits von der Flutkatastrophen und den jüngsten Terroranschlägen auf eine harte Probe gestellt wird. (PA) (Fidesdienst, 10/09/2010)


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