ASIEN/PAKISTAN - Bei den drei ermordeten humanitären Helfern handelt es sich um Amerikaner: sie arbeiteten für eine der rund 1.500 in Pakistan tätigen ausländischen Nichtregierungsorganisationen

Montag, 30 August 2010

Islamabad (Fidesdienst) – Bei den drei humanitären Helfern, die zwischen dem 24. und 25. August bei einem Überfall extremistischer Gruppen ums Leben kamen (vgl. Fidesdienst vom 27. und 28. August 2010), soll es sich um amerikanische Staatsbürger handeln. Dies teilen Beobachter vor Ort dem Fidesdienst mit. Die Organisation, für die sie in Pakistan im Einsatz waren, hilft dort den Flutopfern und soll aus Sicherheitsgründen noch nicht genannt werden. Doch in Kürze könnte, nach Angaben der Beobachter, auch die pakistanische Regierung Einzelheiten zu dem Vorfall bekannt geben.
Es solle, so der Beobachter zum Fidesdienst, „keine Panik unter den Hilfsorganisationen oder Spendern provoziert werden, nachdem die internationale Spendenbereitschaft nach anfänglichem Zögern schließlich in Gang gebracht wurde“.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, sollen insgesamt rund 1.500 ausländische Nichtregierungsorganisationen derzeit in Pakistan Hilfe unter den Flutopfern leisten. Vor Beginn der Katastrophe waren es rund 200. „Der brutale Mord an drei Helfern könnte zu einer neuen Trendwende beim Spendenfluss führen“, so der Beobachter weiter. „Aus diesem Grund nehmen die pakistanische Regierung und die Armee des Landes bisher nicht offiziell Stellung“.
Der Sprecher des Büros der Vereinten Nationen in Pakistan, Maurizio Giuliano, teilte dem Fidesdienst mit: „Es finden derzeit Ermittlungen statt, weshalb die Nachricht zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder bestätigt noch dementiert werden kann. Wir werden uns weiterhin darum bemühen, das Leben von Millionen von Menschen zu retten“. Insgesamt 29 Nichtregierungsorganisationen, darunter 10 pakistanische und 19 internationale, arbeiten dabei mit dem Büro der Vereinten Nationen in Pakistan zusammen. Auch Caritas und andere Nichtregierungsorganisationen bestätigen, dass sie die Hilfsprogramme „mit den notwendigen Sicherheitsvorkehrungen“ fortsetzen werden.
Die anderen bei dem Attentat verletzten humanitären Helfer sollen nach Angaben der Beobachter in Militärkrankenhäuser in Mingora gebracht worden sein, wo sie von Außenwelt abgeschirmt werden sollen. Pakistanische Militärkrankenhäuser sind unterdessen für ihre hohen technologischen und professionellen Standards bekannt.
Wie Beobachter aus Kreisen pakistanischer Nichtregierungsorganisationen dem Fidesdienst mitteilen, könnten mit dem islamistischen Netzwerk „Tehereek-e-Nafaz-e-Shariat-e-Mohamadi (TNSM)“ in Verbindung stehende Gruppen für das Blutbad verantwortlich sein. Die Organisationen wurde von der pakistanischen Regierung 2002 als Terrorgruppe klassifiziert und verboten. Ihre Anhänger sind trotzdem auch heute noch insbesondere im Swat-Tal aber auch in den Verwaltungsbezirken Dir und Malakand in der pakistanischen Northwest Frontier Province aktiv. (PA) (Fidesdienst, 30/08/2010)


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