ASIEN/INDIEN - Erzbischof von Kalkutta: „Mutter Theresa: ein Hoffnungsschimmer für die Armen in Indien“

Donnerstag, 26 August 2010

Kalkutta (Fidesdienst) – „Inmitten von Naturkatastrophen, Gewalt, Ungerechtigkeiten und Not ist der 100. Geburtstag von Mutter Teresa ein Hoffnungsschimmer für tausende Armer, Verlassener, Enterbter und Ausgegrenzter in Indien“, so Erzbischof Lukas Sirkar (sdb) von Kalkutta, der heute an zahlreichen Feiern zum Gedenken an das Jubiläum teilnehmen wird. Im Gespräch mit dem Fidesdienst erläutert er die Bedeutung dieses Ereignisses für ganz Indien.
„Das Ereignis ist bei den Medien und in der Öffentlichkeit und auch bei den Behörden des Landes auf großes Interesse gestoßen. Wir werden mit Sicherheit dafür sorgen müssen, dass die Botschaft des Evangeliums in Indien besser verstanden wird, damit wir Missverständnisse, Instrumentalisierung und fundamentalistisches Gedankengut überwinden können“, so der Erzbischof im Gespräch mit dem Fidesdienst.
„Im Fernsehen wird viel über Mutter Teresa aber auch über Jesus gesprochen: damit wird die Botschaft des Glaubens weitergegeben“, so der Erzbischof weiter, „Die Frucht des Glaubens ist die Liebe und die Frucht der Liebe ist der Dienst, pflegte die Mutter zu sagen. Heute wird sehr viel über ihren selbstlosen Dienst an den Letzten, an den Ärmsten unter den Armen gesprochen. So lautet die Zusammenfassung der Botschaft, die Mutter Teresa uns hinterlassen hat: wir sind alle berufen, die Liebe zu lieben, die Christus ist, in unseren Mitmenschen, insbesondere in den Notleidenden.“
„Heute Morgen um 6.30 Uhr haben wir bereits einen Gottesdienst im Mutterhaus der Missionarinnen von der Nächstenliebe hier in Kalkutta gefeiert, wo auch Mutter Teresa lebte. Die Feier war sehr berührend und wir haben auch die Botschaften des Heiligen Vaters und der Generaloberen, Schwester Mary Prema verlesen. Im Anschluss fand eine Lichterprozession statt, an der hunderte Gläubige verschiedener Religionen teilnahmen. Später wurde ein Filmfestival eröffnet, dass Mutter Teresa gewidmet ist: such dies ist ein wichtiges Mittel zur Verbreitung ihrer Botschaft“, so der Erzbischof abschließend.
In allen indischen Diözesen wird das Jubiläum mit Gottesdienste, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen gefeiert. Erzbischof William D’Souza (sj) von Patna betont gegenüber dem Fidesdienst, dass „die Präsenz von Mutter Teresa für Indien und für die ganze Welt heute wie eine neue Menschwerdung ist, die armen Menschen Heil, Erlösung und Freiheit bringt. Nur unter der Leitung Gottes kann ein Mensch tun, was Mutter Teresa getan hat: sie hat sich um verlassene Kinder und Sterbenskranke, Arme und Alleingelassene gekümmert und ihnen ihre Würde zurückgegeben.“
Im Geiste von Mutter Teresa betont der Erzbischof: „Die Ortskirche steht auch heute noch auf der Seite der Armen mit ihrem Engagement im Bildungswesen und bei der sozialen Entwicklung. Wir engagieren uns als Kirche für die Würde der Dalit, der Ausgeschlossenen und bemühen uns auf der Grundlage des Evangeliums um soziale Gerechtigkeit“.
Bischof Moras von Bangalore betont: „Mutter Teresa ist mit ihrer Barmherzigkeit und Nächstenliebe nicht nur ein Beispiel für die Christen, sondern für alle Menschen“. (PA) (Fidesdienst, 26/08/2010)


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