AFRIKA/KENIA - Die Kirche fordert eine Wiederaufnahme der Ermittlungen zum Tod von P. Kaiser, Missionar von Mill Hill, der für die Armen gekämpft hatte

Samstag, 21 August 2010

Nairobi (Fidesdienst)- Die Kirche in Kenia hat eine Wiederaufnahme der Ermittlungen zum Mordfall von P. John Anthony Kaiser gefordert, einem Missionar von Mill Hill mit amerikanischer Staatsangehörigkeit, dessen zehnter Todestag am 19. August begangen wurde (siehe Fides 18/8/2010).
Die Wiederaufnahme wurde im Namen der katholischen Gemeinde von S. Exz. Msgr. Zachaeus Okoth, Erzbischof von Kisumu und Präsident der bischöflichen Kommission “Gerechtigkeit und Frieden” gefordert im Rahmen der Gedenkmesse, der er vorstand.
„Während wir hier versammelt sind, um den zehnten Jahrestag des Todes von P. Kaiser zu begehen, beten wir inständig, dass eines Tages die Wahrheit ans Licht kommen möge darüber, wer unseren geliebten Bruder ermordet hat“ erklärte Msgr. Okoth.
Msgr. Okoth hat darüber hinaus erklärt, dass am 1. August 2007 ein kenianisches Gericht die Ermittlungen zum Tod von P. Kaiser eingestellt hat, aber den sofortige Beginn einer Extra-Untersuchung von Seiten der Polizei empfohlen hatte, um definitiv die Identität jener festzustellen, die P. Kaiser getötet haben. Seitdem „wurden keine nennenswerten Maßnahmen in Bezug auf diese Ergebnissen und Empfehlungen ergriffen“ bemerkte der Erzbischof von Kisumu.
In einer Erklärung, verlesen vom Regionaloberen der Kongregation von Mill Hill in Kenia, P. Liam Cummins, sagte der Generalobere der Kongregation von Mill Hill, P. Anthony Chantry, dass „es schmerzhaft und beunruhigend ist, zu sehen, dass in den letzten drei Jahren kein ersichtlicher Fortschritt gemacht wurde, um die Verantwortlichen für den Mord an P. Kaiser vor Gericht zu bringen.“
„Im Namen jener, die weiterhin Gerechtigkeit für P. Kaiser verlangen, fordere ich die Regierung Kenias auf, alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um die Verantwortlichen für die Ermordung von P. Kaiser zu finden, zu verurteilen und zu bestrafen. Zu diesem Zweck fordere ich mit Nachdruck von der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zu garantieren, dass das FBI uneingeschränkt an den neuen Ermittlungen mitarbeite“ so P. Chantry.
Eine frühere Untersuchung des FBI hatte ergeben, dass P. Kaiser Selbstmord begangen hätte – ein Ergebnis, das von der Kirche und all jenen, die den Missionar gekannt hatten, strikt abgelehnt worden war.
P. Kaiser widersetzte sich der ethnischen Säuberung im Rift Valley und kritisierte das Regime des ehemaligen Präsidenten Daniel Moi. In den 90ern wurde er im ganzen Land bekannt, als er sich tapfer der Vertreibung der internen Flüchtlinge in Maela in Narok widersetzte, die zuvor schon aus Enoosupukia vertrieben worden waren.
Laut Angaben von P. Kaiser belief sich die Zahl der Flüchtlinge des Rift Valley zwischen 1986 und 1995 auf eine Million. (L.M.) (Fidesdienst 21/8/2010)


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