AFRIKA/KENIA - Die Kirche gedenkt P. Kaiser, einem Missionar, der für die Rechte der Ärmsten gekämpft hatte und der vor 10 Jahren getötet wurde

Mittwoch, 18 August 2010

Nairobi (Fidesdienst ) – Die katholische Kirche gedenkt des zehnten Todestages von P. Anthony Kaiser, einem Mill Hill Missionar, der in Kenia ermordet wurde, weil er die Rechte der Ärmsten verteidigt hatte. Eine Gedenkmesse wird am 19. August 2010 in der Basilika Minor der Heiligen Familie in Nairobi gefeiert. Der Messe wird eine Prozession vorausgehen, angeführt von Seiner Eminenz Kardinal John Njue, Erzbischof von Nairobi, an der zahlreiche Bischöfe teilnehmen werden, sowie die Nichten und Neffen von Pater Kaiser.
Am 22. August wird eine weitere Messe für den ermordeten Missionar in der Pfarrkirche Hl. Franz Xaver in Naivasha zelebriert werden und zur gleichen Zeit eine weitere Messe in der Parrei Lolgorian in der Diözese Ngong, in der P. Kaiser gewirkt hatte.
Am 2. September wird im Kenyatta International Conference Centre (KICC) in Nairobi
ein Kongress über die Figur des getöteten Missionars stattfinden.
Laut Schwester Nuala Brangan, Koordinatorin des Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der Vereinigung der Ordensschwestern Kenias (AOSK-CPM), wird die Gedenkfeier die Situation der im Land Vertriebenen hervorheben.
„Wir wünschen uns auch, dass das Problem der Straffreiheit aufgegriffen wird, denn es gibt noch viele ungeklärte Mordfälle und unbestrafte Fälle von Folter; wir hoffen, die Gelegenheit zu ergreifen, um jene Aspekte ins Licht zu rücken, die zu einem demokratischen und friedlichen Land führen können“ so die Ordensfrau zur Agentur CISA.
P. Kaiser widersetzte sich der ethnischen Säuberung im Rift Valley und kritisierte das Regime des ehemaligen Präsident Daniel Moj. Er wurde in den 90er Jahren im ganzen Land bekannt, als er der Ausweisung der internen Flüchtlinge, die in Maela in Narok lagerten nachdem sie aus Enoosupukia vertrieben worden waren, Widerstand leistet.
Laut P. Kaiser waren die aus Rift Valley Vertriebenen zwischen 1986 und 1995 eine Million. Die kenianischen Bischöfe haben mehrmals die Instrumentalisierung des Tribalismus durch die Politiker angeklagt, welche Auseinandersetzungen und die Flucht von tausenden von Personen aus einigen der fruchtbarsten Zonen des Landes verursacht hatte. (siehe Fides 16/1/2008).
Am 24. August 2000, als P. Kaiser schon seit 36 Jahren in Kenia gewirkt hatte, wurde er am Straßenrand Richtung Naivasha, ca. 90 Kilometer nordwestlich von Nairobi, mit einer Kugel im Kopf aufgefunden.
Die Kirche hat die Schlüsse der Untersuchungen des Federal Bureau of Investigations (FBI) abgelehnt, denen zufolge der Missionar Selbstmord begangen hätte.
Die katholische Kirche in Kenia hofft immer noch darauf, dass die Wahrheit über den Mörder des Missionars eines Tages ans Licht kommt. (L.M.) (Fidesdienst 18/8/2010)


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