AFRIKA/KENIA - „Wir respektieren den Ausgang des Referendums. Gemeinsam werden wir uns darum bemühen, die Fehler der neuen Verfassung zu korrigieren“, so die Bischöfe

Samstag, 7 August 2010

Nairobi (Fidesdienst) – „Wir respektieren den Ausgang des Referendums ab, bei dem die meisten Kenianer der neuen Verfassung zugestimmt haben, doch Wahrheit und Gerechtigkeit sind keine numerische Angelegenheit. Deshalb betonten wir als Hirten mit der Aufgabe der moralischen Leitung unseres Volkes, noch einmal, dass es notwendig ist, an die ethischen Aspekte zu denken, die in dieser neuen Verfassung fehlen. Zu diesem Thema dürfen wir nicht schweigen“, heißt es in einer vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz und Erzbischof von Nairobi, Kardinal Njue, unterzeichneten Erklärung, nach Bekanntwerden der Ergebnisse der Volksstimmung, bei der die neue Verfassung des Landes gebilligt wurde (vgl. Fidesdienst vom 06. August 2010).
„Wir haben die Menschen in Kenia aufgefordert, für eine gute Verfassung zu beten, eine Verfassung, die das Recht auf Leben respektiert und die Religionsfreiheit und ihre legitimen Ausdrucksformen bewahrt und die Familie als wichtigstes Institut der Gesellschaft unterstützt“, heißt es in der Botschaft, die die Nachrichtenagentur CISA mit Sitz in Nairobi dem Fidesdienst zur Verfügung stellt.
Kardinal Njue fordert eine Reform des neuen Verfassungstexts in jenen Teilen, die bei den christlichen Glaubensgemeinschaften auf Ablehnung stoßen, insbesondere was Abtreibungen anbelangt.
„Die Kirche wird sich an vorderster Front dafür einsetzen, dass die Verfassung geachtet wird und dabei den Prozess der Reform der Gesetze in diesem Land unterstützen. Dieser Reformprozess darf und kann jedoch nicht als abgeschlossen betrachtet werden, da wir alle den Aufbau einer besseren Gesellschaft anstreben, die die Rechte aller respektiert und unsere wirtschaftliche, soziale und moralische Entwicklung begünstigt. Viele Kenianer haben in der Tat anerkannt, dass die vorgeschlagen Verfassung, über die wir am 4. August 2010 abgestimmt haben, Fehler enthält, die korrigiert werden müssen. Die größten Meinungsverschiedenheiten gab es darüber, ob diese Änderungen vor oder nach der Abstimmung vorgenommen werden sollten.“
„Wir wissen um das friedliche Verhalten der Kenianer bei der Volksabstimmung und sprechen ihnen dafür ein großes Lob aus. Wir bitten alle Kenianer sich noch intensiver um Frieden, Liebe und Einheit in den Beziehungen als Brüder und Schwestern zu bemühen“, heißt es abschließend in der von Kardinal Njue unterzeichneten Erklärung. In den kommenden Tagen will die Bischofskonferenz ein umfassenderes Dokument zu diesem Thema veröffentlichen. (LM) (Fidesdienst, 07/08/2010)


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