AFRIKA/KENIA - Volksbefragung zur neuen Verfassung: Es zeichnet sich ein Sieg der „Ja“-Stimmen ab

Donnerstag, 5 August 2010

Nairobi (Fidesdienst) –Beim Referendum zur neuen Verfassung, die am 4. August in Kenia stattfand (vgl. Fidesdienst vom 3. August 2010), scheint ein Sieg der „Ja“-Stimmen sicher. Nach der Auszählung von 75% der Stimmen liegt der Anteil der Stimmen, die den Verfassungsentwurf befürworten bei 67%.
Die Wahlbeteiligung wurde noch nicht offiziell bekannt gegeben, doch Beobachter vermuten, dass sie bei rund 70% liegt. Bei insgesamt 12,4 Millionen Wählern würde die absolute Mehrheit bei etwa 4,3 Millionen Stimmen liegen. Im ganzen Land verlief die Volksabstimmung friedlich.
„Die Tatsache, dass das Referendum friedlich verlief ist positiv, und als Kirche können wir dies nur begrüßen“, so ein Vertreter der Ortskirche zum Fidesdienst. Die christlichen Kirchen lehnen den Verfassungstext ab, da er Normen enthält, die einer Legalisierung von Abtreibungen den Weg ebnen. „Dieser Artikel stieß auch bei den Befürworten der neuen Verfassung auf Ratlosigkeit. Darunter auch Präsident Kibaki. In einer Ansprache zur Amtseinführung von Bischof Maurice Muhatia Makumba von Nakuru, erklärte das Staatsoberhaupt, er lehne es persönlich ab, dass ein Artikel in die neue Verfassung aufgenommen wird, der Abtreibungen den Weg ebnet“, so der Beobachter.
„Der Sieg der Ja-Stimmen sollte jedoch nicht glauben machen, wie sich wohl einige wünschen, dass die Kirche nicht auch in Zukunft ihre Stimme zu relevanten Fragen erheben wird, insbesondere, was moralische Anliegen anbangt. Auch in der Vergangenheit spielte die Kirche eine wichtige Rolle als Gegengewicht zur Politik, vor allem als diese zu autoritär geworden war“, so der Kirchenvertreter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 05/08/2010)


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