ASIEN/PAKISTAN - Ermordete Christen: sieben Tage Trauer

Mittwoch, 21 Juli 2010

Faisalabad ( Fidesdienst) – Neben politischen, gesellschaftlichen und religiösen Organisationen haben die Christen von Faisalabad angekündigt, dass sie eine siebentägige Trauerzeit zum Gedenken an die vor wenigen Tagen ermordeten Brüder einhalten werden, die „unschuldigen Opfer von antichristlichem Hass“. In allen Kirchen werden auch „besondere Gebete für den Frieden und Treffen für die Wiederaufnahme des interreligiösen Dialogs“ organisiert, erklärt P. Aftab James Paul, Chef der Kommission für den inerreligiösen Dialog in der Diözese von Faisalabad, gegenüber Fides. Er weist ferner darauf hin, dass in der Gemeinde „weiterhin Angst, Schmerz, Wut und Abscheu herrschen“.
„Wir intensivieren unsere Bemühungen um den Dialog mit den Muslim-Führern. Der interreligiöse Dialog hatte vor den jüngsten tragischen Ereignissen gute Fortschritte in Faisalabad gemacht. Ich glaube, dass extremistische Gruppen mit der Verteilung von blasphemischem Material, das den Christen zur Last gelegt werden sollte, und mit der Ermordung der beiden Brüder in der präzisen Absicht, die Grundlagen des Dialogs und der Harmonie zu unterminieren gehandelt haben. Es tröstet uns heute, dass viele Muslime in unsere Kirchen kommen und ihren Schmerz und ihre Solidarität zum Ausdruck bringen.“
„Wir fordern die Regierung auf aufmerksam und genau nach den Tätern und ihren Mandanten zu suchen. Die Polizei – so hebt der Priester hervor – war in diesem Fall zumindest nachlässig, da sie es nicht vermochte die verhafteten Christen zu schützen.“

Francis Mehboob Sada, der Direktor des “Christian Study Center” in Rawalpindi, vermerkt in einem Gespräch mit dem Fidesdienst:“Nicht einmal ein Verrückter hätte seinen Namen, Adresse und Telefonnummer unter ein Flugblatt mit derart blasphemischen Worten gesetzt. Es ist ein Werk von Provokateuren. Bedauerlicherweise gibt es viele extremistische Gruppen überall im Land, die den interreligiösen Konflikt schüren, den Frieden und die Harmonie zerstören wollen. Man muss sie entlarven und dingfest machen“. (PA) ( Fidesdienst 21/7/2010)


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