AFRIKA/SÜDAFRIKA - Circa 95% aller berechtigten Kinder sind nicht gegen Masern geimpft. 2009 wurden 758 Masern-Opfer registriert

Mittwoch, 21 Juli 2010

Johannesburg Fidesdienst) – Seit 2009 kämpft das südliche Afrika mit einer schweren Masern-Epidemie, die bislang 758 Opfer, vor allem in Zimbabwe, Malawi, Namibia, Lesotho und Südafrika gefordert hat. Einer Erklärung des WHO-Koordinators für die Unterstützung Ost-und Südafrikas sind ca. 95% der berechtigten Kinder nicht gegen Masern geimpft. UNICEF seinerseits hat erklärt, dass 2009 mehr als 2,4 Millionen Kinder im östlichen und südlichen Afrika – ca. 20% aller Kinder unter einem Jahr – nicht den üblichen Regeln entsprechend immunisiert sei. Diese sehen zwei Dosen Impfstoff vor, die erste vor Ende des ersten Lebensjahres (auch wenn ca. 15% der geimpften Kinder die Immunität nach der ersten Verabreichung nicht erreicht). Südafrika ist nicht die einzige Region, die unter den Auswirkungen der rückläufigen Impfzahlen gegen Masern zu leiden hat.
Zur Sicherstellung der Immunität empfiehlt die WHO, dass mind. 90% aller Kinder in jedem Distrikt und landesweit nach den üblichen regeln geimpft wird. Die Impfzahlen sind insgesamt im Jahr 2000 auf 72% zurück gegangen; die Immunisierung lag 2008 jedoch bei 83%. Laut WHO-Berichten sind 2008 insgesamt 164.000 Personen an Masern gestorben, d.h. 450 pro Tag oder 18 pro Stunde. Das Auftreten dieser Pandemie im südlichen Afrika könnte darauf zurück zu führen sein,dass die Mitglieder einiger religiöser Sekten nicht an die „moderne westliche Medizin“ glaubt und verhindert, dass die eigenen Kinder geimpft werden. Die malawische Presse berichtet, dass die Mitglieder der sog. Apostolischen Kirche des Siebten Tages nicht erlaubt, dass die Kinder gegen Masern geimpft werden. Die letzte Epidemie im südlichen Afrika war vor drei Jahren ausgebrochen; in anderen Ländern liegt sie sechs Jahre zurück. In Namibia war es im Jahr 2002, in Südafrika und Zimbabwe 2005. (AP) (21/7/2010 Fidesdienst)


Teilen: