AFRIKA/ÄGYPTEN - Rund 2,7 Millionen Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren müssen arbeiten

Dienstag, 6 Juli 2010

Kairo (Fidesdienst) – Ahmed Ramadan ist 13 Jahre alt und arbeitet 11 Stunden am Tag in einer Bäckerei in den Slums von Kairo. Die Arbeitsbedingungen sind gefährlich und zudem wird er von seinen Arbeitgebern misshandelt. „Jeden morgen Stehe ich um 6 Uhr auf und laufe zur Bäckerei, damit ich an diesem Tag arbeiten darf. Der Bäcker hat vier Kinder, die für ihn arbeiten, doch er nimmt nur den, der zuerst kommt“, so der kleine Ahmed im Gespräch mit einem Vertreter des Büros für die Koordinierung der Humanitären Hilfen der Vereinten Nationen. Wenn Ahmed als Erster kommt, dann verdient er 15 ägyptische Pounds (2,6 US Dollar)am Tag, die er Zuhause abgibt, um die Miete und die Rechnungen zu bezahlen.
Sein Freund Tareq Al Sayed ist 14 Jahre alt und arbeitet seit drei Jahren als Bauarbeiter und verdient 30 Pounds (5,2 US Dollar) in der Woche. Wie aus einer Untersuchung des National Council for Childhood and Motherhood und der Central Agency for Publik Mobilzation and Statistics hervorgeht, müssen rund 2,7 Millionen Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren arbeiten. Der UNICEF-Vertreter in Ägypten betont, dass die Ursache dafür vor allem die Armut und der mangelnde Status einer Schulbildung und eine oberflächliche Auseinandersetzung mit dem Problem der Kinderarbeit sind. Ägypten hat die Konvention der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in den verschiedenen Punkten zur Kinderarbeit zwar unterzeichnet, trotzdem ist das Phänomen dort weit verbreitet. Die ägyptische Gesetzgebung verbietet Arbeit für Kinder unter 14 Jahren und die Berufsausbildung für Kinder unter 12 Jahren und fordert besonders Schutzmaßnahmen für Jugendliche bis zu 17 Jahren, es beschränkt die Arbeitszeit unter anderem auf 6 Stunden am Tag, einschließlich 1 Stunde Pause und verbietet die Beschäftigung von Jugendlichen in der Zeit von 20.00 Uhr bis 7.00 Uhr. (AP) (Fidesdienst, 06/07/2010)


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