ASIEN/NEPAL - „Heute gibt es in Nepal das richtige ‚Kairòs’ für die Evangelisierung“: auch ein Maoist bekehrt sich zum Christentum

Freitag, 25 Juni 2010

Katmandu (Fidesdienst) – „Dies ist eine günstige Zeit für die Mission in Nepal. Heute gibt es hier das richtige ‚Kairòs’ für die Evangelisierung. Wir landen deshalb Missionsorden in aller Welt ein, uns neue Missionare nach Nepal zu entsenden“, so der stellvertretende Apostolische Vikar in Nepal, P. Pius Perumana. Im Gespräch mit dem Fidesdienst spricht er über den derzeitigen politischen und sozialen Wandel im Land. „In einer solchen gesellschaftlichen Phase des Übergangs“, so der Geistliche, „gibt es neue Räume für die Mission. Die katholische Kirche muss dies nutzen und mit authentischen Angeboten das Evangelium verkünden“.
In der katholischen Glaubensgemeinschaft (mit 8.000 Gläubigen) gibt es immer mehr Taufen: „Wir sind jetzt bei rund 500 Taufen im Jahr und dies ist ein positives Zeichen. Doch es stimmt auch, dass die Strategie des Abwerbens von Gläubigen durch protestantische Kirchen (mit rund 2 Millionen Mitgliedern) dazu führt, dass sich rund 100.000 Menschen im Jahr solchen Kirchen beitreten. Die missionarische Tätigkeit der Kirche könnte effizienter sein. Deshalb bitten wir Priester und Laienmissionar nach Nepal zu kommen und hier im Weinberg des Herrn tätig zu werden. Nepal ist heute ein guter Boden für die Aussaat des Evangeliums. Die Kirche engagiert sich zunehmend im gesellschaftlichen Bereich und es gibt eine immer größere Nachfrage nach neuen Schulen. Auch die einheimischen Berufe nehmen zu: wir haben heute 8 Priesteramtskandidaten und 4 bis 5 weitere bereiten sich auf eine Ausbildung zum Priester vor.“, so P. Perumana.
Neue Räume und neue Möglichkeiten, so der stellvertretende Apostolische Vikar, entstehen dadurch, dass „viele nepalesische Bürger Hindus waren, solange der Hinduismus in Nepal Staatsreligion war. Heute entscheiden sich viele frei für die Zugehörigkeit zu den verschiedenen Religionen, wie das Christentum, der Islam oder die traditionellen Religionen.“
„Heute findet Mission in der Öffentlichkeit statt. Wir bemerken, dass immer mehr Nepalesen bereit sind, sich dem Christentum zuzuwenden. Deshalb ist es notwendig, dass offen gepredigt, wird, dass wir die Menschen dazu Einladen an Gebetstreffen teilzunehmen. In Godawari haben wir vor kurzem ein Gebetszentrum eröffnet und es besteht bereits ein großes Interesse daran: es muss eine Anregung, einen Funken geben, der überspringt. Das Wort Gottes ist mächtig, es wirkt Heilungen, Wunder und Bekehrungen in den Herzen.“, so P. Perumana.
„Erst vor kurzem bekehrte sich sogar ein Maoist zum Christentum“, so der stellvertretende Apostolische Administrator weiter, „Er hatte uns gebeten, mehr über Christus zu erfahren. Dann wurde er krank und musste ins Krankenhaus. Dort haben ihn katholische Gemeindemitglieder besucht und mit ihm gebetet. Nach einer zeit der Prüfung und des Leids, hat er nun den Wunsch sich taufen zu lassen und bereitet sich durch den Besuch der Katechese auf das Sakrament vor“.
Die die nepalesische verfassungsgebende Versammlung hat nach zweijähriger Arbeit ein weiteres Jahr Zeit um einen endgültigen Verfassungsentwurf zu formulieren. Die Christusgläubigen wünschen sich, dass „die neue Verfassung das Recht auf Religionsfreiheit anerkannt wird und damit die Möglichkeit zum Bau von Kirchen, Priesterseminaren und Friedhöfen“, so P. Perumana. „Der Herr schenkt uns heute die Möglichkeiten und die Freiheit eines säkularen Staates. Wir brauchen deshalb ‚neue Arbeiter’ für die Evangelisierung“, so der stellvertretende Apostolische Vikar abschließend. (PA) (Fidesdienst, 25/06/2010)


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