AFRIKA/KENIA - Bischöfe: „Wir verurteilen das Attentat vom 13. Juni und die Schändung der Monstranz am 14. Juni. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen!“

Dienstag, 22 Juni 2010

Nairobi (Fidesdienst) – „Mit großer Bestürzung und Ungläubigkeit haben wir erfahren, was am Sonntagabend, am 13. Juni, unseren Brüdern und Schwestern im Uhuru-Park im Central Business District in Nairobi widerfahren ist“, so die Bischöfe Kenias in einer vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz und Erzbischof von Nairobi, Kardinal John Njue unterzeichneten Erklärung. In dem Dokument, das dem Fidesdienst vorliegt, verurteilen die Bischöfe das Attentat, bei dem bei einem Gebetstreffen sechs Menschen ums Leben gekommen wahren, bei dem sich die Befürwortet der „Nein“-Stimme bei der bevorstehenden Volksbefragung (vgl. Fidesdienst vom 14/06/2010). Am 4. August werden die Bürger des Landes über eine neue Verfassung abstimmen, die bei den Kirchen auf Kritik stößt, weil sie einen Artikel enthält, der der Legalisierung von Abtreibungen den Weg ebnen könnte.
„Wir verurteilen mit größtmöglicher Entschlossenheit die grausamen Verbrechen, die an unschuldigen Kenianern während eines Gebetstreffens verübt wurde. Wir bekunden auch jenen Bischöfen und Hirten unsere Verbundenheit, die dieses Gebetstreffen organisiert haben“, heißt es in der Verlautbarung.
„Wir beten für die Verstorbenen und fordern alle Kenianer auf, für die Seelen unserer Brüder und Schwestern zu beten, die ihr Leben verloren haben, während sie ihr demokratisches Recht auf Engagement für den Schutz des Lebens wahrnehmen wollten. Es erstaunt und bestürzt uns allerdings, dass jemand beschlossen zu haben scheint, dass die Verantwortlichkeit der Regierung ausgeschlossen wird, noch vor die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen vorliegen“, heißt es in dem Dokument weiter.
Die Bischöfe beklagen auch die Schändung der Monstranz am Tag nach dem Attentat am 13. Juni. „Wir möchten auch den Vandalismus und die Schändung des Allerheiligsten in der Basilika von der Heiligen Familie am Vormittag des 14. Juni verurteilen. Dieser direkte Angriff galt der Monstranz, die für die Katholiken das Heiligste ist, was es auf der Welt gibt. Wir protestieren mit Nachdruck gegen diese vandalische Handlung und verurteilen das Handeln der Mandanten absolut“.
„Wir möchten kategorisch feststellen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen, sowie wir auch unser Engagement nicht mindern werden, wenn es darum geht uns diesem fehlerhaften Verfassungsentwurf zu widersetzen. Wir bringen unsere Sorge im Hinblick auf persönliche Angriffe gegen Kirchenvertreter zum Ausdruck, zu denen es in den Medien und in der Öffentlichkeit kam, nur weil sie sich ihrem Gewissen folgend, gegen den Verfassungsentwurf geäußert haben und die Kenianer dazu auffordern, ein Dokument abzulehnen, das für unser Land nicht gut ist“, so die Bischofskonferenz.
„Kenia hat bereits am eigenen Leib erfahren, wohin der gefährliche Weg der Gewalt und der Intoleranz führen kann“, so die Bischöfe abschließend. „Wir appellieren an alle Kenianer und fordern sie zum geschlossenen Widerstand gegen diejenigen auf, die das Land spalten und uns wieder zu den finsteren Tagen der Gewalt führen wollen. Die katholische Kirche lädt alle Kenianer ein vereint zu bleiben und mit der einen Stimme der Liebe, des Respekts und der Verständigung zu sprechen, unabhängig von Hautfarbe, Religion, Stammeszugehörigkeit oder Rasse und der eigenen Einstellung zum Verfassungsentwurf“. (LM) (Fidesdienst, 22/06/2010)


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