ASIEN/INDIEN - Erneut beleidigen Graffitis und Christus- und Papstkarikaturen das religiöse Empfinden der Christen

Montag, 21 Juni 2010

New Delhi (Fidesdienst) – Wenige Monate nach der Veröffentlichung eines blasphemischen Jesusbildes in einem Schulbuch (vgl. Fidesdienst vom 22. Februar 2010) beleidigen im Nordosten Indiens erneut Graffitis und Christus- und Papstkarikaturen das religiöse Empfinden der Gläubigen. In Shillong, der Hauptstadt des indischen Unionsstaates Meghalaya, sollen am 19. Juni öffentliche Gebäude mit solchen Darstellungen beschmiert und mit Karikaturen plakatiert worden sein. Auch auf dem Don Bosco-Platz wurde am Sockel einer Statue des Ordensgründers der Salesianer von Don Bosco eine Darstellung des gekreuzigten Jesus angebracht, auf der anstelle der Aufschrift INRI der Betrag von 92 Millionen Rupie (etwa 1,7 Millionen Euro) prangert. Damit beziehen sich die Täter auf eine Überweisung von staatlichen Geldern in dieser Höhe an das „Don Bosco Youth Centre“: die Schule soll mit verzinkten Blech-Panelen beliefert worden sein, die eigentlich für ländliche Gemeinden bestimmt gewesen sein sollen. Am „Don Bosco Technical Institut“ und am „St. Anthony College“ wurde eine Darstellung des Papstes angebracht, die diesen als „Wissenschaftler“ zeigt und die Unterschrift „Nehmt diesen Mann fest“ trägt. Auf den Karikaturen ist auch der Gouverneur des Landes, R. S. Mooshahary, dargestellt, der als „käuflich und korrupt“ bezeichnet wird.
Graffitis und Plakate wurden von der örtlichen Polizei bereits entfernt. Die Salesianer haben bei den zuständigen Stellen bereits Anklage wegen „absichtliche Handlungen, die das Empfinden einer religiösen Gemeinschaft beleidigen“ eingereicht. Bischof Dominic Jala von Shillong verurteilte die Vorkommnisse unter dessen als und äußerte sich „besorgt im Hinblick auf die zum Ausdruck gebracht Intoleranz gegenüber der Kirche“.
„Es handelt sich um verabscheuenswürdige Handlungen, die Unruhe und Uneinigkeit in der Gesellschaft provozieren sollen“, so der Sprecher der Indischen Bischofskonferenz, Pater Babu Joseph, „Die christliche Glaubensgemeinschaft in Meghalaya wird friedlich reagieren und sich der Justiz anvertrauen. Im Nordosten Indiens mit seinen insgesamt sieben Staaten machen Christen rund 15% der Bevölkerung aus: das ist nicht wenig. Es gibt dort verschiedene Gruppen, die der christlichen Glaubensgemeinschaft feindlich gesinnt sind, vor allem unter den fundamentalistischen Hindus. Auf diese Weise wollen sie ihre Ablehnung uns gegenüber zum Ausdruck bringen. Diese Aktion ist nicht sehr erfreulich. Doch die Kirche wird tun, was sie in solchen Fällen immer tut: sie wird den Rechtsweg einschlagen und nicht auf Provokationen reagieren. Wir treten nicht in die Falle, denn wir wissen, dass solche Extremisten eine Spirale der Gewalt provozieren wollen.“ (PA) Fidesdienst, 21/06/2010)


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