AFRIKA/KENIA - Ehen in der Krise: Ergebnisse einer jüngsten Umfrage

Samstag, 19 Juni 2010

Nairobi (Fidesdienst) – „Aus einer Umfrage geht hervor, dass sich infolge des Drucks des modernen Lebens viele Ehen in der Krise sind“, heißt es in einem Artikel der kenianischen Tageszeitung „The Nation“, der die Ergebnisse einer Untersuchung zur Situation der Ehen in dem afrikanischen Land analysiert.
Wie aus der Untersuchung hervorgeht, bezeichnen sich nur 40% der Kenianer als glücklich in der eigenen Ehe.
Die Liebe steht nicht an erster Stelle bei den Faktoren, die zwei Menschen dazu bewegen, einander zu heiraten oder eine Ehe weiterzuführen; an erster Stelle stehen finanzielle Aspekte und Kinder. Nur vier von zehn Befragten gaben an, aus Liebe geheiratet zu haben.
Sechs von zehn Kenianern bekräftigen, dass ihre Ehe nur wegen der Kinder standhalte und 45% der Befragten bekräftigen, dass die Grundlage der eigenen Ehe Geld und materielle Güter sind.
Zu den Hauptgründen für eine Trennung gehören Uneinigkeiten über Geldfragen oder das Verhältnis zu den Schwiegereltern, während Untreue nicht mehr zu den Hauptgründen für das Scheitern eine Ehe gehört.
Die Hälfte der Befragten erklärte, dass Geldfragen zum Hauptgrund für Streitigkeiten zwischen Ehepartnern gehört, gefolgt von der Einmischung anderer Familienmitglieder der Großfamilie (39% der Befragten).
Im Falle einer Scheidung oder einer Trennung bezeichnen 64 % der Befragten Geldprobleme als Grund für das Scheitern der Ehe, während 56% Untreue als Scheidungsgrund angeben.
Während die meisten getrennten oder geschiedenen Männer, beklagen, dass die Ehepartnerin polemisch und respektlos geworden sei, werfen die Frauen ihren Männern vor, sie engagierten sich zu wenig für die Beziehung.
„Neben Untreue und Geldangelegenheiten wird der Kampf um Gleichberechtigung zur ‚modernen Ursache’ der Eheprobleme“, heißt es in dem Artikel. Die Hälfte der getrennten oder geschiedenen Frauen geben an, ihr Ehepartner habe sich nicht gleichberechtigt behandelt.
„Die Gespräche mit verheirateten Paaren zeigen, wie sehr sich die Institution auch in Kenia in der Krise befindet, wohingegen Familienanwälte bekräftigen, dass sie die Grundlage des Staates bilden sollte“, so der Autor abschließend. (LM) (Fidesdienst, 19/06/2010)


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