AMERIKA - Welttag gegen Kinderarbeit: trotz eines allgemeinen Rückgangs des Phänomens gibt es in einigen Teilen des Kontinents steigende Zahlen

Samstag, 12 Juni 2010

Brasilia (Fidesdienst) – Am 12. Juni findet der Welttag gegen Kinderarbeit statt. Wie aus offiziellen Daten der Internationalen Arbeitsorganisation ILO hervorgeht, sind in aller Welt über 200 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 17 Jahren betroffen, davon allein 14 Millionen in Lateinamerika und der Karibik. Wie aus einem Bericht der Organisation ADITAL hervorgeht ging die Zahl der arbeitenden Kinder in Lateinamerika zurück und sie ist niedriger als in anderen Teilen der Welt, wie zum Beispiel in Asien und in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, doch sie ist weiterhin hoch. „Wir aus einem Bericht der ILO hervorgeht müssen in Lateinamerika ein Zehntel der Kinder arbeiten. Über 9 Millionen dieser Kinder verrichten gefährliche Arbeiten“, so ADITAL.
In Brasilien betont die Sekretärin des Nationalen Forums zu Vorbeugung und Bekämpfung von Kinderarbeit (FNPETI), Frau Isa Maria de Oliveira, dass die Zahl der arbeitenden Kinder sehr langsam zurückgeht. Außerdem erinnert sie daran, dass „viele andere Aspekte diesen schleppenden Prozesse der Abschaffung der Kinderarbeit beeinträchtigen, wie zum Beispiel das lückenhafte Schulsystem, das niedrige Bildungsniveau und die geringe familiäre Unterstützung. Auch kulturelle Werte spielen eine Rolle. Es gelingt uns nicht immer, die Familien davon zu überzeugen, dass Kinderarbeit nicht zur Überwindung der eigenen Armut beiträgt“.
In Peru veröffentlichte die Bildungseinrichtung IFEJANT eine Verlautbarung, in der sie nicht nur zum Protest gegen Kinderarbeit einlädt, sondern auch „gegen alle, die an Geschäften mit Kindern und Minderjährigen beteiligt sind; gegen Regierungen und internationale Einrichtungen, die nicht anklagen oder nicht entschlossen genug gegen den systematischen Missbrauch der Menschenrechte in aller Welt vorgehen“.
In Peru und in anderen Ländern Lateinamerikas steigt die Zahl der arbeitenden Kinder sogar. Der Leiter des regionalen Büros für Arbeit und Beschaffung von Arbeitsplätzen in Puno (im Süden Perus nahe der Grenze zu Bolivien), Dr. Jesus Cervantes Cruz, teilt mit, dass „in der Region gegenwärtig rund 155.000 Kinder und Jugendliche arbeiten. Wir müssen das Wachstum des Phänomens feststellen und dies ist sehr allarmierend“. (CE) (Fidesdienst, 12/06/2010)


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