ASIEN/TÜRKEI - Der Tod von Erzbischof Padovese war nicht umsonst: er wird der katholischen Kirche in der Türkei „neue Hoffnung schenken“

Montag, 14 Juni 2010

Istanbul (Fidesdienst) – „Die christliche Hoffnung, die uns erfüllt, ist die, dass der Tod von Erzbischof Padovese nicht umsonst war, sondern er wird in der katholischen Kirche in der Türkei die Hoffnung erneuern“, so der delegierte Apostolische Vikar von Istanbul, P. Lorenzo Piretto OP, während in Mailand die Beisetzungsfeiern für den Apostolischen Vikar in Anatolien, Bischof Luigi Padovese stattfinden, der am 3 Juni in Iskenderun ermordet wurde. „Wir sind mit unserem Herzen mit allen Bischöfen, Priestern und Laien verbunden, die heute in Mailand an der Beisetzung von Bischof Padovese teilnehmen. In Istanbul werden wir mit einem Trauergottesdienst in der Heilig-Geist-Kathedrale am kommenden 16. Juni an den ermordeten Bischof erinnern. Dabei werden sowohl religiöse als auch zivile Autoritäten anwesend sein“, so P. Piretto.
„Dies ist ein Moment der Trauer und der Prüfung nach einer so tragischen Tat. Die christliche Glaubensgemeinschaft weiß nicht, wie sie damit umgehen soll und fragt sich: Warum dieser Mord? Was soll er bedeuten? Wie konnte er geschehen? Wer ist dafür verantwortlich? Wir warten nun auf die Unterstützung der türkischen Gesellschaft und der Behörden. Wir können nichts anders tun als zu schweigen und zu beten“.
„Doch die Kirche in der Türkei“, so P. Piretto, „wird auf diesen Verlust reagieren. Wir sind sicher, dass der Tod von Bischof Padovese das Evangelium und die christliche Glaubensgemeinschaft in der Türkei neu aufblühen lässt. In einem solchen Bewusstsein werden wir auch den Trauergottesdienst für Bischof Padovese in Istanbul feiern. Wir werden uns versammeln, um unsere Hoffnung zu erneuern“.
Unterdessen nahmen an der Beisetzungsfeier in Mailand rund 40 Bischöfe aus ganz Europa, 200 Priester und hunderte Gläubige teil. Der Beisetzungsfeier stand der Erzbischof von Mailand, Kardinal Dionigi Tettamanz vor, während der Heilige Stuhl durch den Apostolischen Nuntius in der Türkei, Erzbischof Edmond Farhat vertreten war, der in seiner Botschaft im Namen von Papst Benedikt XVI. „die Seele diese geliebten Hirten der unendlichen Barmherzigkeit Gottes anvertraute“ und für das „hochherzige Zeugnis vom Evangelium und das entschlossene Engagement für Dialog und Aussöhnung“ dankte, die das Priester- und Bischofsamt des Verstorbenen kennzeichneten.
Erzbischof Ruggero Franceschini (OfmCap) von Smirne – der vor bereits von Papst Benedikt XVI. zum Apostolischen Administrator „sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis“ für das Apostolische Vikariat Anatolien ernannt wurde, betonte im Gespräch mit dem Fidesdienst, dass er an der Beisetzungsfeier „im Geist des Glaubens und des Gebets“ teilnimmt und hofft, dass „die Dinge sich für die Christen in der Türkei ändern werden“. Über sein „doppeltes Amt“ nach der Ernennung durch den Papst sagt Erzbischof Franceschini: „An gutem Willen fehlt es nicht, doch es sind angemessene Mittel bezüglich des Personals und der Strukturen erforderlich“. Dabei erneuerte er den Appell zur Entsendung von Missionaren in die Türkei. (PA) (Fidesdienst, 14/06/2010)


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