ASIEN/TÜRKEI - Mit dem Mord an Bischof Padovese wurde die katholische Kirche sozusagen „enthauptet“

Donnerstag, 10 Juni 2010

Izmir (Fidesdienst) – „Mit dem brutalen Mord an Bischof Padovese wurde die katholische Kirche in der Türkei sinnbildlich ‚enthauptet’“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in der Türkei, P. Martin Kmetec (OfmConv).
„Es war für uns als christliche Gemeinschaft ein harter Schlag. Bischof Padovese war sehr beliebt und genoss überall großes Ansehen. Mit dem Mord an ihm, wurde die Kirche in der Türkei sinnbildlich enthauptet. Die Christen sind nach diesem tragischen Ereignis schockiert und entsetzt und haben in gewissem Sinn die Orientierung verloren. Wir befinden uns heute in einer sehr schwierigen Lage. Viele fragen sich, was man für die Zukunft tun kann, ob es besser ist das Land zu verlassen und wenn ja wohin. Es war eine schlimme Tat und sie hinterlässt tiefe Spuren im Empfinden der christlichen Glaubensgemeinschaft in der Türkei“.
Religiöse Minderheiten fühlen sich trotz der Versprechen der Regierung schutzlos: erst vor einem Monat hatte Premierminister Recep Tayyip Erdogan ein Dekret unterzeichnet, mit dem er die staatlichen Organe zu mehr Schutz für christliche und jüdische Minderheiten auffordert. „Obschon die rechtliche Situation sich im Rahmen eines umfassenden Reformprogramms langsam bessert, gibt es immer noch Probleme im praktischen Bereich“, so der Franziskanerpater.
„Der Tod von Bischof Padovese hinterlässt jedoch nicht nur Verzweiflung“, so der Missionar. „Wir wissen, dass der Großteil der türkischen Bevölkerung uns akzeptiert und in Schutz nimmt. Auf der Anderen Seite erleiden wir dasselbe Schicksal wie viele Christen in anderen Teilen des Nahen Ostens, die Druck und Gewalt ausgesetzt sind. Doch wir werden weiterhin auf die göttliche Vorsehung vertrauen“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke abschließend. (PA) (Fidesdienst, 10/06/2010)


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