AFRIKA/TANSANIA - Kardinal Pengo: „Wir müssen Personen ausbilden, die Verantwortungsbewusstsein und ethische Werte besitzen und die Führungstätigkeit als einen Dienst betrachten“

Mittwoch, 9 Juni 2010

Dar es Salaam (Fidesdienst) – „Friedensarbeit darf sich nicht auf eine Formel beschränken, sondern sie muss auf unseren Lehrplänen stehen. Unsere Universitäten müssen sich für Frieden und Sicherheit in Afrika einsetzen und zwar durch Bildungs- und Forschungstätigkeit zur Fragen des Friedens“, so P. John Maviiri, Vizekanzler der katholischen Universität Ostafrika in Nairobi, (Kenia) bei der Eröffnung eines dreitägigen Treffens, das die Vereinigung der katholischen Universitäten und der Höheren Schulen in Afrika und Madagaskar in Mawanza (Tansania) veranstaltete.
Bei dem Treffen befassten sich die Teilnehmer damit, wie man bei katholischen Akademikern den Sinn für die Mitverantwortung für das Gemeinwohl fördern kann. Dies geschah vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Studenten mit einem Abschluss an katholischen Einrichtungen zwar oft hohe Ämter in Regierungen oder Unternehmen bekleiden, sich dabei aber nur wenig für die Überwindung der verheerenden Lebensbedingungen von Millionen von Afrikanern einsetzen.
„Konfliktlösung und Friedensarbeit müssen wesentlicher Bestandteil des höheren Lehrwesens der katholischen Kirche in Afrika sein. Wir wünschen uns Lehrpläne, die eine ganzheitliche Entwicklung des Studenten ermöglichen und die Soziallehre der Kirche berücksichtigen“, so P. Maviiri.
Vor Delegierten aus Kamerun, dem Kongo, Ägypten, Cote d’Ivoire, Kenia, Südafrika, dem Sudan, Tansania und Uganda forderte P. Maviiri die Lehrkräfte auf, innovative Methoden zu entwickeln, die Autoren und Opfern von Gewalt helfen.
„Die Bildung wurde sowohl von den menschlichen als auch von den evangelischen Werten getrennt“, so Kardinal Polycarp Pengo, Vorsitzender des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM).
Der Kardinal forderte die Lehrkräfte auf, sich auf eine globale Bildung der Schüler und Studenten zu konzentrieren, „da Universitäten, die ausschließlich akademisches Wissen vermitteln, dass der Moral und der Ethik entbehrt, eine Zeitverschwendung darstellen“.
Er erinnerte auch daran, dass die höhere Bildung viele Jahre lang in Afrika eine Angelegenheit der Elite war und erwähnte in diesem Zusammenhang, dass einige der in Afrika ausgebildeten Personen, ihr Wissen nur dazu nutzen, im sich selbst auf Kosten anderer zu bereichern.
Kardinal Pengo betonte, dass die Herausforderung für das höhere katholische Bildungswesen in Afrika darin besteht, „nicht unangepasste Studenten hervorzubringen, die der Gesellschaft schaden, sondern Personen auszubilden, die Verantwortungsbewusstsein und ethische Werte besitzen und die Führungstätigkeit als einen Dienst betrachten“. (LM) (Fidesdienst, 09/06/2010)


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