AFRIKA/KOMOREN - Erster Apostolischer Vikar zum Fidesdienst: „Wir sind eine stille aber aktive Kirche“

Mittwoch, 2 Juni 2010

Moroni (Fidesdienst) – „Die katholische Kirche wird von den Einheimischen, die ausschließlich Muslime sind, sehr geschätzt, vor allem für ihre karitative Tätigkeit und das Engagement für die menschliche Entwicklung“, so der erste Apostolische Vikar der Komoren (Indischer Ozean“, Prälat Charles Mahuza Yava, der am 19. Juni zum Bischof geweiht werden wird. Für die Weihemesse haben der Staatschef, der Premierminister und verschiedene Minister des Landes zugesagt.
Am 1. Mai 2010 hat Papst Benedikt XVI. die Apostolische Administration Komoren in den Rang eines Apostolischen Vikariats erhoben wobei die territoriale Ausdehnung unverändert blieb (vgl. Fidesdienst vom 3. Mai 2010).
Das Vikariat umfasst die Union der Komoren mit seinen drei Inseldistrikten und die zu Frankreich gehörende Insel Mayotte.
„Während der laizistische Staat auf Mayotte die Religionsfreiheit aller Religionen anerkannt ist der Islam auf den Komoren Staatsreligion und der katholischen Kirche ist das Läuten der Glocken vor den Gottesdiensten verboten“, so Prälat Charles Mahuza Yava. „Wir zeugen jedoch trotzdem von der Liebe Gottes zu den Menschen, insbesondere mit unserem humanitären Wirken. Insbesondere das Katholische Krankenhaus wird von den Menschen für seine Qualität und das Engagement der Mitarbeiter sehr geschätzt.“
„Da das Werben um Gläubige nicht möglich ist, besteht die katholische Gemeinde aus rund 6.000 Zuwanderern vor allem aus Madagaskar und französischen Staatsbürgern, die auf Mayotte leben. Es gibt einen einzigen Einheimischen, der sich zum Christentum bekehrt hat und sich auf den Namen Jesus taufen ließ. Diese Entscheidung führte jedoch dazu, dass seine Familie sich von ihm abwandte und ihn enterbte“, so der Apostolische Vikar der Komoren.
Seit 1935 haben sich Missionare auf den Komoren niedergelassen. Zuerst die Jesuiten, dann die Spiritaner, die Kapuziner und schließlich die Salvatorianer.
„Heute leben im Vikariat 5 Salvatorianer (drei Ordenspriester aus dem Kongo, ein belgischer Priester und jeweils ein Laienbruder aus dem Tansania und dem Kongo) sowie ein indischer Missionar von der Gesellschaft für die Außenmissionen in Paris (MEP). Zudem gibt es Missionarinnen von der Nächstenliebe und Schwestern von der Göttlichen Vorsehung“.
„Unsere Präsenz ist still aber aktiv und wir wollen durch unser konkretes Wirken davon zeugen, dass Gott alle Menschen liebt“, so Prälat Charles Mahuza Yava abschließend. (LM) (Fidesdienst, 02/06/2010)


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