AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bischöfe des südlichen Afrika bringen eine Initiative zur Bekämpfung des Menschenhandels auf den Weg: jede Woche reisen 300 Personen illegal aus Mosambik in Südafrika ein

Montag, 24 Mai 2010

Johannesburg (Fidesdienst) – „Menschenhandel ist in der IMBISA-Region eine komplexes Phänomen, und es spielen ein breites Spektrum an Faktoren eine Rolle, darunter auch Armut, eine schwache Volkswirtschaft, Konflikte und die Nachfrage nach billigen Arbeitskräften. Die genau Zahl der Opfer des Menschenhandels in der Region ist unbekannt, da keine öffentlichen Statistiken im Hinblick auf dieses Drama zur Verfügung stehen“, heißt es in einer Verlautbarung des Inter-Regional Meeting of Bishops of Southern Africa (IMBISA), in dem sich die Bischofskonferenzen von Angola und Sao Tomé, Botswana, Südafrika und Swaziland, Lesotho, Mosambik, Namibia und Simbabwe zusammenschließen.
„Die Regierungen wissen um das Problem, doch sie scheinen der Bekämpfung nicht als Priorität zu betrachten. Die meisten Länder unserer Region verfügen nicht über ausreichende menschliche und finanzielle Ressourcen, um das Problem des Menschhandels anzugehen“, heißt es in der Verlautbarung weiter. „Religiöse Gruppen können jedoch eine wichtige Rolle bei der Aufklärung und bei der Bekämpfung leisten, wenn sie dabei von den jeweiligen Regierungen unterstützt werden. Die bevorstehende Weltmeisterschaft in Südafrika wird die Zahl der Opfer der Menschenhändler wahrscheinlich ansteigen lassen. Opfer werden besonders junge Frauen und Mädchen, denen die Schlepper eine ehrliche Arbeit in Südafrika als Bedienung oder Fremdenführerin in Aussicht stellen“.
Zur Bekämpfung des Problems stand im Mittelpunkt eines Treffens, das IMBISA mit Unterstützung von Planet Waves ein treffen im Midrand Conference Center am 18. und 19. Mai in Johannesburg veranstaltete. Vertreten waren die Bischofskonferenzen von Lesotho, Namibia, Südafrika und Simbabwe. In seiner Begrüßungsansprache betonte der IMBISA-Vorsitzende, dass man mit der Veranstaltung vor allem das Augenmerk der Welt auf das Drama von Frauen und Kindern richten möchte, die illegal aus Mosambik einreisen: jede Woche sind es 300 Personen. Dabei solle insbesondere auch Rolle der katholischen Kirche bei der Bekämpfung des Menschenhandels erörtert werden.
Die Teilnehmer vereinbarten die Bildung von Arbeitsgruppen in den einzelnen Ländern, die ein Bewusstsein für das Ausmaß des Problems des Menschenhandels schaffen und dazu genaue Daten liefern sollen. Im Einzelnen werden die Gruppen sich mit folgenden Themenbereichen befassen: Definition des Menschenhandels, die von den Menschenhändlern angewandten Praktiken, die Identifizierung der Opfer des Menschenhandels, Modalitäten für die Betreuung der Opfer, die Soziallehre der Kirche und die Position der Kirche zu diesen Fragen. Entsprechende Workshops sollen Mitte Juli in Simbabwe stattfinden. Es folgen weitere Workshops in Lesotho und Namibia im Oktober und in Südafrika im November. (LM) (Fidesdienst, 24/05/2010)


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