AFRIKA/MADAGASKAR - Beobachterbericht: Schusswechsel zwischen Soldaten und Sondereinheiten der Gendarmerie in der madagassischen Hauptstadt Antananarivo

Donnerstag, 20 Mai 2010

Antananarivo (Fidesdienst) – „Es gab wahrscheinlich mehrere Verletzte, doch die Nachrichten sind noch bruchstückhaft“, so ein Mitarbeiter von Radio Don Bosco in Antananarivo zum Fidesdienst. In der madagassischen Hauptstadt kam es am heutigen 20. Mai zu einem Schusswechsel vor dem Sitz der Gendarmerie-Sondereinheit „Force d’Intervention de la Gendarmerie (FIGN)“ in der Kaserne „Fort-Duchesnetra“.
„Zu dem Schusswechsel kam es gegen 9.30 Uhr Ortszeit, als einige Soldaten der Streitkräfte vor der Kaserne der Sondereinheiten die dort vor einigen Tagen von aufständischen Gendarmen aufgestellten Barrikaden räumen wollten. Die Räumung der Barrikaden war gestern Vormittag bei einer gemeinsamen Sitzung der Führungskräfte von Armee, Gendarmerie und Polizei beschlossen worden“, so der Beobachter zum Fidesdienst.
„Die Gendarmen der FIGN stellen im Wesentlichen zwei Forderungen: An erste Stelle wollen sie wissen, was aus einer ziemlich hohen Geldsumme geworden ist, die der ehemalige Präsident Marc Ravalomanana, zu Beginn der politischen Krise im Jahr 2009, die mit seinem Rücktritt endete, für die Sondereinheit zur Verfügung gestellt hat. Denn es ist bis heute nicht klar wozu der ehemalige Staatschef den Betrag verwenden wollte und was schließlich mit dem Geld geschehen ist. Auf der anderen Seite bekräftigen die Männer der Sondereinheit der Gendarmerie, sie setzten sich für den Schutz der von der Verfassung vorgesehenen Ordnung ein, was an eine Formulierung Ravalomananas erinnert, der sich selbst als legitimen Präsidenten betrachtet, da er zu seinem Rücktritt mit Gewalt gezwungen wurde“, so der Beobachter weiter.
„Die aufständischen Gendarmen, bei denen es sich um nicht mehr als zwei Dutzend handeln soll, werden von einigen Demonstranten unterstützt, die über einen Radiosender, der von einer dem ehemaligen Präsidenten nahe stehenden lutherischen Bewegung betrieben wird, zu Protesten aufriefen“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 20/05/2010)


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